Zu wem soll man beten?

Diese Frage mag vielleicht überflüssig erscheinen, und doch bin ich davon überzeugt, dass sie sehr wohl ihre Berechtigung hat. Unsere Sicht der Dinge ist beeinflusst durch das, was uns unsere Eltern gesagt haben, was uns unsere Religion, in der wir großwurden, gelehrt hat, und wir wurden und werden ständig weiter beeinflusst durch Filme, Bücher und alle möglichen menschlichen Lehren und Belehrungen. Und in dieser Flut von Wissen und Information kann man sich nur allzu leicht verlieren. Wie immer, so empfehle ich auch hier, die Antwort in der Bibel zu suchen, die als einzige das Siegel des „Wortes Gottes“ besitzt.


Auf den ersten Blick könnte man wohl meinen, dass Maßstab dessen, was richtig ist, seine Effektivität ist. Entscheidend wäre dann also, dass es „funktioniert“. Aber da liegen wir verkehrt. Wir sind von einer geistigen Welt umgeben, in der nicht nur Gott und die ihm ergebenen Engel „zuhause“ sind, sondern auch Satan und jene, die er einst mit sich fortgerissen hatte. Eine Sache nur danach zu beurteilen, ob sie funktioniert, kann uns leicht auf Abwege bringen! Oft verstehen wir gar nicht, warum etwas „funktioniert“, wir sollten Gott daher stets fragen, ob dies sein Werk und sein Wille ist. Ich war eine Zeitlang in den Okkultismus verstrickt, und ich muss gestehen, dass das alles tatsächlich „funktionierte“. Ich verfügte über außergewöhnliche Fähigkeiten, aber dahinter stand nicht Gott, sondern irgendwelche Dämonen. Also noch einmal: „Wir müssen die Wahrheit kennen - Gottes Sicht der Dinge!“


5. Mose 32,16-18 (ELB): Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, durch Greuel erbitterten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die Nicht-Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten. Den Felsen, der dich gezeugt, vernachlässigtest du, und vergaßest den Gott, der dich geboren.


Wir sehen hier, dass wir, wenn wir unser Heil bei einem anderen als bei Gott suchen, Gott damit beleidigen. Er ist es, der uns schuf, der uns das Leben gab, und die Bibel sagt, dass Gott ein eifersüchtig Liebender ist:

5. Mose 6,14-15 (ELB): Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind; denn ein eifernder Gott ist Jehova, dein Gott, in deiner Mitte: Damit nicht der Zorn Jehovas, deines Gottes, wider dich entbrenne, und er dich vertilge vom Erdboden hinweg.


5. Mose 5,6-10 (ELB): Ich bin Jehova, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, ja, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen; und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die mich lieben und meine Gebote beobachten.


Gott hatte den Menschen ganz unmissverständlich verboten, sich ein Abbild von ihm zu machen, und noch weniger ein Abbild von wem oder was auch immer, an das man sich wenden und das man um Hilfe anflehen kann.


Von Jesus hat sich (wohl mit gutem Grund) kein Portrait erhalten. Der Grund: Die Menschen sollten sich nach diesem Vorbild keine Kunstwerke wie Statuetten/Statuen oder Bilder/Gemälde schaffen können, zu denen sie dann beten. Aber offensichtlich fand dieses Verbot kaum Beachtung, und so gibt es heute viele Kirchen, Kapellen, Wegkreuze und Hauskreuze mit Bildern und Statuen des Jesus von Nazareth und sogar mit Bildern und Statuen, die ganz normale Sterbliche darstellen.


5. Mose 7,26 (ELB): und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, so daß du ein Bann werdest gleich ihm; du sollst es ganz und gar verabscheuen und es gänzlich für einen Greuel halten, denn es ist ein Bann.


Wir wurden sehr deutlich gewarnt, keine Abbilder zu schaffen und uns nicht an diese im Gebet zu wenden, anderenfalls würden wir sogar Gottes Verdammung anheimfallen...


Wenn Sie sich den ganzen Alten Bund (das Alte Testament – den hebräisch und aramäisch geschriebenen Teil der Bibel) anschauen, werden Sie feststellen, dass alle Gebete sich nur an Gott (יהוה) richten dürfen. Die anbetende Hinwendung zu jemand/etwas anderem galt als Götzendienst.


Also gut, aber wie verhält sich das alles ab dem Zeitpunkt, da der Neue Bund (das Neue Testament gilt? Hat sich da etwas geändert? Schauen wir einmal nach, was Jesus dazu sagte:

Matthäus 6,5-13 (NeÜ): Wenn ihr betet, macht es nicht so wie die Heuchler, die sich dazu gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Ich versichere euch: Diese Ehrung ist dann schon ihr ganzer Lohn. Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen. Beim Beten sollt ihr nicht plappern wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Sie denken, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie! Denn euer Vater weiß ja, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. 9Ihr sollt vielmehr so beten:Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name werde geehrt! Deine Herrschaft komme! Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel! Gib uns, was wir heute brauchen! Und vergib uns unsere ganze Schuld! Auch wir haben denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem Bösen!


Aus den genannten Versen erfahren wir über das Gebet gleich eine ganze Menge:
1) Die Grundlage unseres Gebetslebens sollten in der Zurückgezogenheit verrichtete persönliche Gebete sein.
2) Wir sollen uns nicht darauf verlassen, dass, wenn wir lange und immerfort in der gleichen Leier beten, leichter erhört werden.
3) Wie schon zu Zeiten des Alten Bundes sollen wir zu Gott (יהוה) beten, den wir mit „Vater“ anreden dürfen.


Jesus hat hierüber nicht nur gesprochen, sondern er hat auch danach gelebt. Er ging in die Wüste hinaus, um in der Einsamkeit zu beten (mit Gott zu sprechen), und er sprach Gott mit „Vater!“ an.


Matthäus 14,23 (NeÜ): Nachdem er sich von der Menge verabschiedet hatte, stieg er auf den Berg, um ungestört beten zu können. Beim Einbruch der Dunkelheit war Jesus allein an Land.


Markus 1,35 (NeÜ): Früh am Morgen, als es noch völlig dunkel war, stand er auf und ging aus dem Haus fort an eine einsame Stelle, um dort zu beten.


Lukas 5,16 (NeÜ): Jesus aber zog sich in die Einsamkeit zurück, um zu beten.


Matthäus 26,39 (NeÜ): Er ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde, und betete: "Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst."


Schauen wir uns noch ein paar weitere Beispiele an, wie und zu wem wir beten sollen:

Johannes 16,23-27 (NeÜ): Wenn es so weit ist, werdet ihr mich nichts mehr fragen müssen. Ja, ich versichere euch: Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet nur - ihr werdet es bekommen. Und dann wird eure Freude vollkommen sein. Ich habe euch das alles in Bildern gesagt. Aber es kommt eine Zeit, in der ich nicht mehr in Rätseln zu euch rede, sondern offen über den Vater sprechen werde. Dann werdet ihr ihn in meinem Namen bitten. Ich sage nicht, dass ich dann den Vater für euch bitten werde, denn der Vater selbst hat euch lieb. Denn ihr liebt mich ja und glaubt, dass ich von Gott gekommen bin.


Sehen Sie? Jesus wiederholt hier mehrere Male, dass wir in seinem Namen zu Gott – unserem himmlischen Vater - beten sollen.


Philipper 4,6-7 (NeÜ): Macht euch keine Sorgen, sondern bringt eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung vor Gott! Und sein Frieden, der alles menschliche Denken weit übersteigt, wird euer Innerstes und eure Gedanken beschützen, denn ihr seid ja mit Jesus Christus verbunden.


Römer 15,30 (NeÜ): Ich bitte euch dringend, liebe Geschwister: Helft mir zu kämpfen, und betet für mich zu Gott. Denn durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe, die der Geist wirkt, sind wir doch miteinander verbunden.


Philemon 1,4-5 (NeÜ): Immer wenn ich für dich bete, Philemon, danke ich meinem Gott, denn ich höre ja von deinem Glauben an Jesus, den Herrn, und deiner Liebe zu allen Heiligen.


1. Thessalonicher 1,2-3 (NeÜ): Jeden Tag danken wir Gott für euch alle und erwähnen euch jedes Mal in unseren Gebeten. So erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an euer tatkräftiges Glaubensleben, eure aufopfernde Liebe und eure unerschütterliche Hoffnung, die ganz auf Jesus Christus, unseren Herrn, ausgerichtet ist.


Aus den Versen des 2. Korintherbriefes 12,7-9 können wir schließen, dass Paulus den Herrn Jesus in diesem Fall um Hilfe angefleht hatte:

2. Korinther 12,7-9 (NeÜ): Ja, ich habe außerordentliche Offenbarungen gehabt. Damit ich mir darauf aber nichts einbilde, hat Gott mir einen Dorn ins Fleisch gedrückt. Ein Engel Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich nicht überheblich werde. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, mich davon zu befreien. Doch er sagte zu mir: "Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Jetzt bin ich sogar stolz auf meine Schwachheit, weil so die Kraft von Christus auf mir ruht.


Entsprechende Schlussfolgerungen aus dem oben Gesagten zu ziehen, überlasse ich nun Ihnen. Entscheiden Sie selbst, ob Ihr „Gebetsleben“ in Ordnung ist oder nicht...

 
Libor Diviš

 

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