Fasten

Häufig gestellte Fragen zum Fasten, haben mich dazu veranlasst, eine kurze biblische Analyse (mit ein paar eigenen Gedanken und Ideen zum Nachdenken) zu diesem Thema zu machen. Obwohl für die meisten heutigen Christen das Fasten fast unbekannt und eine archaische Angelegenheit ist, sollte dies ein gewöhnlicher Teil des gesamten Lebens der Jünger Jesu sein! In der Bibel finden wir viele Beispiele direkt, wunderbarer Vorteile des Fastens, von denen dem wir lernen können (und sollen).


Als erstes möchte ich euch bitten (auch beim lesen anderer Bibeltexte), eure Vorstellungen und Lehren, über das Fasten zu vergessen und euch darauf zu konzentrieren, was in der Bibel steht. Ich galube, dass Sie nach dem Lesen der folgenden Zeilen das Fasten nicht mehr als ein Mittel, zum Abnehmen paar zusätzlicher Kilos, als Zwangsmittel (Hungerstreik) oder nur als etwas, was ein paar „Auserwählte“ betrifft, sehen (auf keinen Fall dann euch).

 

Was ist Fasten?

Die Grundbedeutung des Wortes ist nichts essen (aufs Essen verzichten). Im hebräisch geschriebenem Teil der Bibel ist das Wort צום "tsóm" (H6685), in griechischem Teil wurde das Wort νηστεία "nesteía" (G3521) (aus dem Wort „esthíó“ – essen und dem negativem Teil „nein“). Das Wort „nesteía“ bedeutet das freiwillige und unfreiwillige „Hungern“, wir werden uns aber eher mit der freiwilligen Variante befassen. Das klassische Fasten können wir in 3 Grundlegende Kategorien nach den Formen, die in den Schriften erfasst sind, unterteilen:


1) Normales Fasten

Unter einem normalen Fasten (gewöhnlich, die häufigste Form) versteht man, wenn der Fastende nichts isst nur lediglich trinkt (gewöhnlich Wasser). Einer solchen Form vom Fasten kann Jesu Fasten in der Wüste sein entsprechen.

Lukas 4,1-3: Vom Heiligen Geist erfüllt, verließ Jesus den Jordan und ging in die Wüste. Der Geist hatte ihn dazu gedrängt. Vierzig Tage blieb er dort und wurde vom Teufel versucht. Während der ganzen Zeit hatte er nichts gegessen, sodass er am Ende sehr hungrig war. Da sagte der Teufel zu ihm: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl diesem Stein hier, dass er zu Brot werde."


Gerade die Wüste ist kein Ort, wo man längere Zeit ohne Wasser überleben könnte. Außerdem steht hier nichts darüber, dass Jesus Durst bekommen hätte, sondern dass er hungrig wurde. Die nächste Stelle, die uns bestätigt, dass Jesus in dieser Zeit höchstwahrscheinlich getrunken hatte (nicht unter Durst gelitten hatte), ist Satans Provokation – Satan wollte, dass Jesus Steine in Brot (Speise) verwandel, doch nicht in Wasser – oder Wein!


Der Mensch ist wirklich ein Meisterwerk seines Schöpfers. Mit Wasser allein kann der Mensch mehrere Wochen ohne Probleme aushalten. Der Hauptbegrenzungsfaktor der Zeitdauer des Fastens ist die Menge am Körperfett. Nach dem Verbrauch, zeigt der Körper Anzeichen, die klar und deutlich das Beenden des Fastens einfordern (durch zurückgekehrtes Hungergefühl, Magenkrämpfe, usw.) Dieses Signal kommt nach 3-8 Wochen während des Fastens. Es kommt jedoch auch auf andere Faktoren an, wie z.B. das Klima, die Menge der verbrauchten Körperenergie und ähnliche. Wenn jemand auf dieses Signal nicht reagieren sollte, können schwere Schäden an Organen entstehen und bei langerer Ignoration sogar zum Tod kommen!


An diesen Punkt kam Jesus offenbar nach diesen 40 Tagen. Er hielt allen Versuchungen stand. Nach dieser Versuchung kam es zu einer grundlegenden Veränderung in Jesus Dienst. In Lukas 4,1 steht geschrieben: „Vom Heiligen Geist erfüllt, verließ Jesus den Jordan und ging in die Wüste. Der Geist hatte ihn dazu gedrängt. Vierzig Tage blieb er dort.“ Nach Satans Versuchungen können wir im Lukas 4,14 lesen: „Jesus kehrte in der Kraft, die ihm der Geist Gottes verlieh, nach Galiläa zurück. Bald sprach man in der ganzen Gegend von ihm.“ Jesus begann von diesem Moment an in der Macht des Geistes in Synagogen zu lehren, Dämonen auszutreiben und jede Krankheit zu heilen!

 

2) Vollständiges Fasten

Darunter versteht man Fasten, bei dem der Mensch komplett auf Essen und Trinken verzichtet. In der Bibel können wir mehrere Beispiele für diese Form des Fastens finden. In den meisten Fällentreten Menschen zum Got im Fall der äußersten Not, z.B. dann, wenn die Gottes Antwort und Seine Hilfe über dem Leben und Tod entscheidet. Falls es sich nicht um das übernatürliche Fasten handelt (ihr müsst euch sicher sein, dass ihr zu einem solchen Fasten wirklich von Gott gerufen werden) sollte dieses vollständige Fasten nicht 3 Tage überschreiten!


Ich erwähnte das übernatürliche Fasten. Da der Mensch nur wenige Tage ohne Wasser überlebt (gewöhnlich nach 3 Tagen ohne Wasser herrscht hohes Risiko gesundheitlicher Schäden die bis zum Tod führen können, in Umgebungen mit hohen Temperaturen kann dies jedoch viel früher eintreten), kann ein längeres vollständiges Fasten als übernatürlich betrachtet werden. In der Bibel finden wir einige Beispiele für ein solches langes vollständiges Fasten. Schwer zu überbietender „Rekordträger“ in der Länge, des vollständigen Fastens, ist Mose. Zweimal unmittelbar nacheinander hielt er 40 Tage lang ohne Essen und Trinken aus!


5. Mose 9,9-19: Als ich auf den Berg stieg, um die steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes, den Jehovah mit euch schloß, zu holen, und ich auf dem Berge blieb vierzig Tage und vierzig Nächte, aß ich kein Brot und trank kein Wasser. Und Jehovah gab mir die zwei steinernen Tafeln, mit dem Finger Gottes beschrieben und auf denselben alle Worte, die Jehovah auf dem Berge mitten aus dem Feuer am Tage der Versammlung mit euch geredet hatte. Und es geschah am Ende der vierzig Tage und vierzig Nächte, daß mir Jehovah die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes gab; Und Jehovah sprach zu mir: Mache dich auf, gehe eilig von da hinab: Denn dein Volk, das du aus Ägypten ausgeführt hast, verdirbt. Eilig sind sie von dem Wege gewichen, den Ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein Gußbild gemacht. Und Jehovah sprach zu mir und sagte: Ich sah dieses Volk und siehe: es ist ein halsstarriges Volk. Laß ab von Mir, daß Ich sie vernichte und ihren Namen auswische unter dem Himmel. Dich aber will Ich zu einer Völkerschaft machen, mächtiger und mehr denn sie! Und ich wandte mich und kam herab vom Berge, und der Berg brannte im Feuer. Und die zwei Tafeln des Bundes waren auf meinen zwei Händen! Und ich sah und siehe: Ihr hattet gesündigt gegen Jehovah, euren Gott, ihr hattet euch ein gegossen Kalb gemacht. Ihr waret eilig von dem Wege gewichen, den Jehovah euch geboten hatte. Und ich erfaßte die zwei Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen, und ich zerbrach sie vor euren Augen. Und ich fiel nieder vor Jehovah, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Nächte, aß kein Brot und trank kein Wasser, um aller eurer Sünden willen, die ihr gesündigt, daß ihr tatet, was böse war in den Augen Jehovahs, womit ihr Ihn reiztet. Denn mir war bange vor dem Zorn und Grimm, von dem Jehovah wider euch entrüstet war, so daß Er euch vernichten wollte, und Jehovah hörte auch jenes Mal auf mich.


Aus dieser Geschichte können wir wieder etwas übers Fasten begreifen. Mose verbrachte 40 Tage ohne Nahrung – in Gottes Anwesenheit. Als er zu den Israeliten zurück kam und feststellte, dass sie wirklich das goldene Kalb gegossen haben, zerschlug er die Steintafeln mit Gottes 10 Geboten und verbrachte dadurch weitere 40 Tage des Fastens. Ich bin überzeugt, dass die unglaubliche Länge dieser Fastenzeit, damit zusammen hängt, dass er in Gottes Anwesenheit war. An einer anderen Stelle der Bibel, können wir davon lesen, dass Mose schien, als er von Gott zurückkam (2. Mose 34,29-35; 2. Korinther 3,7-18). Auf Mose haftete ein Teil Gottes Herrlichkeit (griech. δοξα "doxa"). Ähnlich schienen z.B. die Engel, oder auch Jesus auf dem Berg der Veränderung. (Lukas 9,28-32).


Aus dem oben angeführten Text kann man schließen, dass Mose in keinem einzigen Fall des Fastens bloß (nichts aß oder trank), aber immer dabei betete – er bat Gott, dass er die Israeliten für ihre Untreue nicht zerstöre. Ich würde sagen, dass das Fasten ohne Gebete ein bloßes Hungern ist. Im Falle Mose und anderen Gottes Diener war das Fasten mit Gebeten verbunden, um eine Form des „geistigen Kampfs“. Auch im Falle Jesu auf dem „Berg der Verklärung“ kam es zur Veränderung im Zusammenhang mit dem Gebet:

Lukas 9,29: Und es geschah, wie Er betete, ward das Aussehen Seines Angesichtes ein anderes, und Seine Kleidung weiß strahlend.


Nächste interessante Geschichte ist von Elias, als er sein Dienst aufgab, vor der Hexe Jezabel in die Wüste flüchtete und sterben wollte. Ein Engel bereitete ihm Brot und Wasser vor. Im 1. Könige 19,8 steht: „Und er stand auf und aß und trank, und ging in Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, Choreb.“ Aus diesem oben angeführten Text kann man schließen, dass Elias wahrscheinlich die ganze Zeit sogar nichts trank, ausdrücklich steht es jedoch nicht geschrieben. Horeb (Sinai) ist von Beer-Sheba ca. 400km entfernt.


Nächstes Beispiel des Vollständigen Fasten können wir im Buch Apostelgeschichte 9,9 auffinden. Es handelt sich hier um die Geschichte des zukünftigen Apostel Paulus, welcher beim zusammen treffen mit Jesus erblindete. Drei Tage lang war er blind und aß und trank nichts.


Sehr bekannt ist auch Esters Fasten:

Ester 4,15-16: Da ließ Ester Mordechai antworten: "Geh und rufe alle Juden, die sich in Susa finden lassen, zusammen. Fastet für mich! Esst und trinkt drei Tage lang nichts, weder am Tag noch in der Nacht! Ich werde mit meinen Dienerinnen dasselbe tun. Und dann will ich zum König hineingehen, auch wenn es gegen das Gesetz ist. Und wenn ich umkomme, komme ich eben um."


In dem Text drohte physikalische Zerstörung der Juden. Königin Ester rief deswegen alle örtlichen Juden zusammen, und Fastete mit ihnen 3 Tage und 3 Nächte (ohne essen und trinken). Das Ergebnis war unglaublich. Der Hauptakteur des Plans, der Vernichtung der Juden, wurde schließlich an den Pfahl gehängt, genauso wie seine 10 Söhne und es wurden noch weitere 100 Feinde der Juden getötet (mit dem Einverständnis Königs Achasverose). Dieses vollständige Fasten nahm Gott an, und wendete vollkommen diese verzweifelte Situation in einen Sieg!


Interessante Gestalt, welche den Sinn und die Macht des Fastens begriff, war Esra:

Esra 8,21-23: Dort am Ahawa-Kanal rief ich ein Fasten aus. Alle sollten sich vor unserem Gott beugen und ihn um eine glückliche Reise für uns und unsere Familien und unser Eigentum anflehen. Ich hatte mich nämlich geschämt, vom König eine Reitertruppe zu erbitten, die uns unterwegs vor Überfällen schützen könnte. Denn wir hatten zum König gesagt: "Unser Gott hält seine gütige Hand über alle, die ihn suchen, doch wer sich von ihm abwendet, bekommt seine Macht und seinen Zorn zu spüren." So fasteten wir und ersuchten unseren Gott um seinen Beistand, und er erhörte uns.


Auch an diesem Beispiel können wir sehen, das Fasten mit dem Gebet verbunden war. Esra sagt hier, das er sich durch Fasten vor Jehova gedemütigt hat. Dies sagt auch der Psalmist in Psalmen 35,13: Aber ich, wenn sie erkrankten, zog den Sack an, demütigte mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte mir auf den Busen zurück. Ähnlicher Text ist in Jesaja 58,3: 'Warum fasten wir, und du siehst es nicht? Warum demütigen wir uns, und du merkst es nicht einmal?' - Seht doch, was ihr an euren Fastentagen tut! Ihr geht euren Geschäften nach und beutet eure Arbeiter aus. Denselben Inhalt hat auch die Antwort des Engels Gabriel zum Fastenden Daniel:

Daniel 10,12: "Hab keine Angst, Daniel!", sagte er zu mir. "Denn vom ersten Tag an, als du dich vor deinem Gott beugtest, um seinen Plan zu verstehen, hat er dein Gebet erhört. Und wegen deiner Worte bin ich gekommen.


Daniel demütigte sich durchs Fasten.


Kommen wir nun zum fastendem Esra und seiner Gesellschaft. Was war das Ergebnis ihrer Fastenzeit?


Esra 8,31: Am 8. April brachen wir vom Ahawa-Kanal nach Jerusalem auf. Und die gütige Hand unseres Gottes beschützte uns vor Feinden und Räubern.


Esra vertraute so auf Gott (und dem, dass Gott ihr gemeinsames Fasten und Gebete als ein Ausdruck der Demütigung annimmt), das er nicht mal vom König bewaffnete Begleitung forderte. Dabei handelte es sich außer um Menschenleben auch um große Menge an Silber und Gold!


Esras Geschichte endet hiermit nicht. Als Esra erfuhr, dass das israelitische Volk mit den Priestern das machen, was Gott ihnen verbot (Esra 9,1-2), zerriss er seine Kleider, riss sich seine Haare und Bart aus und bekannte sich zu den Sünden seines Volkes (Esra 9,3-15). Seine verzweifelnde Gebete (und Fasten) bewirkten, dass die komplette Gesellschaft ihre Sünden zugaben und Verbesserung versprachen:

Esra 10,6: Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Tempelkammer von Johanan Ben-Eljaschib. Dort übernachtete er, ohne zu essen oder zu trinken, denn er trauerte über den Treuebruch der Heimgekehrten.

 


3) Teilweises Fasten

Außer „normales“ Fasten (nur Wasser trinken) und vollständigem Fasten (ohne Essen und Trinken) können wir in der Bibel auch Bsp. für teilweises Fasten finden. Das bekannteste Beispiel für diese Art ist Daniels Fastenzeit. Daniel wollte mit 3 anderen Israeliten sich nicht an den königlichen Speisen und Wein nicht beteiligen (aus Götzentum stammend), und bat, dass sie nur Gemüse und Wasser zum Trinken bekommen (Daniel 1,5-12). Gott segnete diese Entscheidung (nicht an Opfergaben für babylonische Götter teilzuhaben). Nicht nur dass sie nach diesem Fasten nicht erschöpft waren (im Gegenteil, sie sahen besser aus als die, die diese Speisen zu sich nahmen), aber Gott segnete sie auch mit außergewöhnlichen Weisheit:

Daniel 1,17-20: Und diesen vier Knaben gab Gott Kenntnisse und Verstand in aller Schrift und Weisheit, und Daniel hatte eine Einsicht in allerlei Gesichte und Träume. Und am Ende der Tage, nach denen der König befohlen hatte sie hereinzubringen, brachte sie der Oberste der Verschnittenen, hinein vor Nebuchadnezzar. Und der König redete mit ihnen, und es fand sich unter allen keiner, wie Daniel, Chananjah, Mischael und Asarjah, und sie standen vor dem König. Und in allem Worte der Weisheit der Einsicht, über das der König sie befragte, fand er sie zehnmal über allen Magiern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich.

Daniel 9,3-6: Und ich wandte mein Angesicht zum Herrn Gott, zu bitten ein Gebet und ein Flehen, mit Fasten und Sack und Asche. Und ich betete zu Jehovah, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach Herr, großer und furchtbarer Gott, Der Bund und Barmherzigkeit hält denen, die Ihn lieben und Seine Gebote halten. Wir haben gesündigt und Missetat begangen, und ungerecht gehandelt, und uns empört, und sind von Deinen Geboten und Rechten abgewichen. Und haben nicht gehört auf Deine Knechte, die Propheten, die in Deinem Namen zu unseren Königen, unseren Obersten und Vätern und zu allem Volk des Landes geredet haben.


Wie ihr sehen könnt, Daniels Haltung war gleich wie Esras (Esra 9,3-15). Die beiden litten unter den Sünden ihres Volkes, legten diese vor Gott dar und baten um Verzeihung. Das war ein Ausdruck von Demütigung, nicht ein Plan, wie man Gott manipulieren könnte, und ihn zur Antwort, Eingriff und Hilfe zwingen.


Daniel 10,2-3: In selbigen Tagen trauerte ich, Daniel, drei Wochen der Tage, Ich aß kein leckeres Brot, Fleisch und Wein kam nicht zu meinem Munde, auch salbte ich mich nicht mit Salben, bis die drei Wochen der Tage sich erfüllten.


Hier seht ihr ein weiteres Beispiel fürs teilweise Fasten. Es ist nicht geschrieben, dass Daniel vollständig Fastete, aber dass er manche Köstlichkeiten nicht zu sich nahm. Dies könnte man auch vom ganzen Leben, vom Johannes dem „Täufer“ behaupten:

Matthäus 3,4: Er aber, Johannes, hatte eine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig.


Obwohl es sich bei Daniel nicht ums vollständige Fasten handelte, nahm Gott dieses an und die Gebete wurden erhört. Gott schickte seinen „Engel“ (αγγελος {lese: angelos} = Bote der Nachricht), damit er ihm seine Vision erläutert. Johannes dem „Täufer“ (βαπτιστης = taufender – es ist nicht Nachname, aber Attribut – Teils seines Dienstes) hat von Jesus sogar den Beweis bekommen, das unter denen, die von einer Frau hervorkommen, kein größerer hervorstieg, als er (Matthäus 11,11). Erneut können wir sehen, dass während des Fastens es vor allem auf die Haltung des Herzens ankommt!


Teilweises Fasten ist ein geeignetes Verfahren für die, die aus verschiedenen Gründen nicht vollständig Fasten können (bspw. Wegen Krankheiten, die kein normales Fasten erlauben und ähnliches). Teilweises Fasten kann in unseren Bedingungen folgend aussehen, dass der Mensch für einen gewissen Zeitraum seine beliebten Speisen auslässt. Für Liebhaber des Fleisches, kann es Fleisch sein, für andere kann es Schokolade sein, oder bei anderen wieder Süßigkeiten, Coca-Cola und ähnliches. (Vor allem Alkohol, Zigaretten oder Drogen).

 


Andere Formen des Fastens

Fasten muss nicht unbedingt direkt mit Essen verbunden werden. Eben haben wir das teilweise Fasten erwähnt, bei dem der Mensch entscheiden kann, dass er bspw. seine Lieblingsspeisen aufgibt. Ähnlich kann sich der Mensch vor Gott so demütigen, dass er für eine bestimmte Zeit seine Lieblingsbeschäftigungen, Hobbys o.ä. aufgibt. Ich begegnete den Auslegungen, dass eine Form vom Fasten, das aufgeben von Sex auf eine gewisse Zeit, beim beidseitigem einstimmen der Ehepartner – mit dem Verweis auf:

1. Korinther 7,5 (Schlachter): Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen.


Weil beim sexuellem Enthalten von einer Form geredet wird, wie man sich „Zeit machen kann“ für Gebete und Fasten, kann nicht direkt als eine Form von Fasten angesehen werden, aber eher als ein Teil. Als ähnliches „Ergänzungsmittel“ zum Fasten könnte man auch das Fernsehen oder Computerspiele aufgeben.

 

 

Warum Fasten?

Zum Beispiel weil es Jesus uns sagte! Als die Lehrlinge von Johannes Jesus fragten warum seine Jünger nicht fasteten, antwortete er, wenn er nicht mehr hier sei, werden auch seine Jünger fasten.

Matthäus 9,14-15: Da kamen des Johannes Jünger herzu zu Ihm und sagten: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, und Deine Jünger fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Söhne des Brautgemachs trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen hinweggenommen wird, und dann werden sie fasten.


Ähnlich steht es in Markus 2,20 a Lukas 5,35). Jesus hat Johannes seinen Lehrlingen nicht als eine Möglichkeit vermittelt, sondern als eine Selbstverständlichkeit. Lasst euch bitte bewusst werden, dass Jesu Antwort sich auf seine Lehrlinge bezieht, also jeden „Christen“!


Diese Antwort ist natürlich ziemlich schlicht, ich hab auch nicht vor bei ihr zu verbleiben. Richtiges biblisches Fasten ist ein Mittel, welches die Geschichte ganzer Nationen ändert und verdient näheres zu „durchforschen“.


Lasst uns mal ansehen, was Gott von Fasten sagt Jesaja 58,6. In vielen deutschen Übersetzungen kann man lesen – „ein Fasten, das mir gefällt“, aber im hebräischem original steht – „ein Fasten, wie Ich es erwähle“. Diese folgenden Verse zeigen uns auf, wie Gott Fasten sich vorstellt.


Jesaja 58,5-10: Ist das ein Fasten, wie Ich es erwähle, ein Tag, daß seine Seele demütige der Mensch, daß er den Kopf hänge wie die Binse und sich in Sack und Asche bette? Nennst du das ein Fasten und einen Tag des Wohlgefallens für Jehovah? Ist nicht das ein Fasten, wie Ich es erwähle, die Bande der Ungerechtigkeit zu lösen, die Fesseln des Joches aufzumachen, frei zu entsenden die Zerschlagenen und jedes Joch abzureißen? Ist es nicht, daß du brichst dein Brot dem Hungrigen, und die Elenden, die umherirren, hineinbringst in dein Haus, den, so du nackend siehst bedeckst und vor deinem Fleische dich nicht verbirgst. Dann bricht dein Licht an wie das Morgenrot und eilends sproßt auf deine Heilung. Und deine Gerechtigkeit zieht vor dir her, deine Nachhut ist Jehovahs Herrlichkeit. Dann rufst du, und Jehovah antwortet; du schreist auf, und Er spricht: Hier bin Ich! Wenn du das Jochholz wegnimmst aus deiner Mitte, das Ausstrecken des Fingers und das unrecht Reden. Reichst du dem Hungrigen deine Seele dar und sättigst die Seele des Elenden, so geht dein Licht auf in der Finsternis, und wie Mittagshelle wird deine Dunkelheit.


Es scheint so, das Gottes Vorstellung von Fasten etwas anders ist, als sich es viele Leute vorstellen. Gott sagt: „Nehmt euch Fasten von Bosheit und Schlechtigkeit, beginnt zu helfen und Gnade zu zeigen. Diese Verse stimmen auch Hosea 6,6 über: Denn an Barmherzigkeit habe Ich Lust und nicht am Opfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr, denn am Brandopfer. Auf diesen Vers macht auch Jesus aufmerksam (Matthäus 9,13; Matthäus 12,7).


Der ganze oben angeführte Text (Jesaja 58,5-14) ist Gottes Antwort auf die Beschwerden seines Volkes, dass er nicht auf Gebete reagiert und ihr Fasten nicht annimmt:

Jesaja 58,2-4: Und sie suchen nach Mir Tag für Tag und haben Lust an der Kenntnis Meiner Wege, als eine Völkerschaft, die Gerechtigkeit tut, und ihres Gottes Gericht nicht verläßt; sie fragen Mich um die Rechte der Gerechtigkeit, sie haben Lust an der Nähe Gottes. Warum fasten wir, und Du siehst es nicht, demütigen unsere Seele, und Du weißt es nicht? Siehe, am Tage, da ihr fastet, findet ihr Lust und erpresset alle eure Schmerzenswerke. Siehe, zum Hader und Zwist fastet ihr, und daß mit Fäusten der Ungerechtigkeit ihr schlaget. Nicht fastet ihr, wie an diesem Tag, daß eure Stimme in der Höhe sollte gehört werden.

 

 

Wie Fasten?

Von allem, was wir bis jetzt durchgenommen haben, ist wahrscheinlich, dass die Schlüsselfrage ums Fasten unsere Beweggründe sind. Die alleinige Durchführung des Fastens, zeigen meist diese auf. In der oben aufgeführten Gottes Antwort um das Fasten aus Jesaja (Jesaja 58,5-14), wird von Nächstenliebe und bedingungslose Hilfe. Antwort auf die Frage, wie wir Nächstenliebe zeigen, wie wir beten und wie wir Fasten sollten, gehen aus Jesu Worten hervor (Matthäus 6.-7. Kapitel)! Jesus deutet uns daraufhin, dass wir nichts wegen Leuten machen. Falls wir etwas machen, um die Akzeptanz der Leute zu erhalten, dann ist es auch die Belohnung. Mit nächster „Belohnung“ von Gott können wir dann nicht mehr rechnen! Jesu Erklärung bezüglich Gebete und Segen finden wir z.B. in Matthäus 6,1-8:

Matthäus 6,1-8: Habt acht auf euer Almosen, daß ihr es nicht gebet vor den Menschen, um von ihnen angesehen zu werden: ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater in den Himmeln. Wenn du aber Almosen gibst, laß nicht vor dir her posaunen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und in den Gassen, auf daß sie von den Leuten verherrlicht werden. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut; Auf daß dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird dir es selber vergelten öffentlich. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehen und beten, damit sie vor den Menschen scheinen. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so gehe ein in deine Kammer und verschließe deine Tür und bete zu deinem Vater im Verborgenen. Und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Seid denn ihnen nicht ähnlich; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr Ihn bittet.


Jesu Hinweisungen über das Fasten sind ziemlich ähnlich:

Matthäus 6,16-18: Wenn ihr aber fastet, sehet nicht düster drein, wie die Heuchler; denn sie entstellen ihre Angesichter, auf daß sie vor den Menschen scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht. Auf daß du nicht vor den Menschen scheinst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.


Es ist selbstverständlich, sobald ihr mehrere Wochen fastet, das ihr es nicht verschweigt (20 kg Verlust ist kaum zu übersehen). Aber sobald ihr nur 1-3 Tage fastet, dann muss es keiner erfahren. Wir fasten für Gott, nicht für die Menschen!!! Mit dem Fasten sagt der Mensch:“ Gott, Du, deine Antwort, deine Hilfe, deine Anwesenheit usw. ist für mich wichtiger als essen! Demütig bitte ich dich, dass du meine Gebete erhörst.“




Wann Fasten?

Aus den Schriften ist anzunehmen, dass Leute Fasten (mit Gebeten verbunden), da sie in sehr schwierigen Situationen sind, meist bei Bedrohung ihres Lebens. Gutes Beispiel hierzu könnte Josafats Reaktion sein, als er vom nahenden Feinden erfuhr.


2. Chronika 20,2-4: Man meldete dem König: "Ein riesiges Heer ist gegen dich heraufgezogen. Sie kommen von der anderen Seite des Toten Meeres aus Edom und stehen schon in Hazezon-Tamar." Das ist ein anderer Name für En-Gedi. Da erschrak Joschafat. Er beschloss, sich an Jahwe zu wenden, und ließ ein Fasten in ganz Juda ausrufen. Die Leute von Juda kamen nach Jerusalem zusammen, um die Hilfe Jahwes zu erbitten, selbst aus den Städten kamen sie herzu.


Er ordnete über ganz Juda Fasten an. Die Judäer versammelten sich, um Gottes Hilfe zu suchen. Auch aus den ganzen Jüdischen Städten kamen Leute um Jehova zu suchen. Seine Antwort auf das Fasten und ihre Gebete war unglaublich, und dies so, dass er ihre Feinde gegeneinander aufhetzte und sie sich selbst vernichteten. Die Judäer kamen raus, lobten Gott und sammelten die Beute ein - also die Waffen von den gefallenen Kämpfern.


Ich empfehle euch, die ganze Geschichte einmal zu lesen. Manchmal führen uns schwere Situationen, manchmal der Heilige Geist. Ein Beispiel fürs Fasten durch die Anleitung des Heiligen Geistes, ist sicherlich auch Jesus 40 Tägiges Fasten in der Wüste. In der Kirche war Fasten verbunden mit Gebeten, selbstverständlich bevor wichtige Entscheidungen getroffen wurden. Beispielweise in Apostelgeschichte 13,2-4 steht: Als sie einmal für einige Zeit fasteten und sich ganz dem Gebet widmeten, sprach der Heilige Geist: "Stellt mir doch Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe." Nach einer weiteren Zeit des Fastens und Betens legten sie ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. Beginn der ersten Missionsreise So vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen die beiden nach Seleuzia und nahmen dort ein Segelschiff nach Zypern.


Die übliche Praxis war wahrscheinlich ebenso wie die Ernennung früher nach dem Gebet und Fasten:

Apostelgeschichte 14,23: In jeder Gemeinde wählten sie Älteste aus und befahlen sie mit Fasten und Gebet dem Herrn an, an den sie nun glaubten.


Fasten kann man aus eigenem Willen anfangen, bspw. um eine dringende „Antwort oder Hilfe“ Gottes zu erlangen. Zum Beispiel, wenn man das Gefühl kriegt, dass Gebete langzeitig nicht „helfen“. Nehmen wir an es geht um ein Leben, dann wollen wir Gottes Entscheidung ändern. Und ebenso, wenn wir Befreiung für sich selbst oder für ihre Freunde brauchen.


Den letzten erwähnten Punkt (Befreiung) würde ich gerne noch etwas mehr erläutern. Ich will euch an die Geschichte von einem besessenen Mann erinnern, dem Jesu Jünger nicht helfen konnten (Dämonen auszutreiben). Die ganze Geschichte findet ihr in Matthäus 17,14-21 und Markus 9,14-29. Sehen uns wir einmal Jesu Antwort, den Jüngern, an:

Markus 9,28-29: Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren außer durch Gebet und Fasten.


Jesu Jünger erhielten von Jesus die Autorität über böse Geister, aber in diesem Fall der Besessenheit konnten sie nicht helfen. Jesus erklärte ihnen, dass es wegen ihres Kleinglaubens war (Matthäus 17,20) und weil dieser Dämon einer Art war, welche ohne Gebet und Fasten nicht fortgeht. Die Schriften erläutern nirgends, welche Funktion das Fasten eig. erfüllt. Wir wissen nicht, ob dank des Fastens unser Glauben wächst, oder ob das Fasten die Wirkung vom Gebet verstärkt, oder was genau passiert, aber eins ist sicher. Es gibt Gebete, welche ohne Fasten nicht erhört werden. Dämonische Besessenheit könnte ein Fall sein, bei dem das Fasten notwendig ist.

 

 

Risiken beim Fasten

Wahrscheinlich werdet ihr überrascht sein, aber ich bin überzeugt, dass die Hauptsächlichen Risiken vom Fasten nicht von der physischen Seite kommen, sondern von der psychischen. Genau wie bei jeder anderen guten Sache, können wir in Extremen fallen. Basierend auf biblischen Geschichten und ihren Erfahrungen könnten wir Fasten als Lösung für alles ansehen, oder umgekehrt lehnen wir es wie ein unnötiges Element der Askese ab. Das schlimmste was passieren kann ist, wenn das Fasten bloß zur Zeremonie ohne Inhalt wird (z.B.: regelmäßiges Fasten ohne auf den eig. Grund zu denken).


In diesem Artikel hab ich mich um einen ausgeglichenen Zugang zu diesem biblischen Thema bemüht. Problem der derzeitigen Kirche ist, dass sie ans Fasten vergessen. Wenn ihr euch die Leben Jesu Jünger anseht, welche Jehova mächtig gebrauchte beziehungsweise benutzt (bspw.: Wiggelsworth, Chavda, Prince, Hogan, Bonnke) stellt ihr fest, dass Fasten ein Bestandteil ihres Lebens war (ist). Ich nehme an, dass wir uns ein Beispiel davon nehmen können.

 

 

Erfahrungen mit Fasten

Mit Fasten hab ich Jahrelange Erfahrungen und kann die wichtigste Voraussetzung bestätigen, für ihre „Wirkung“. Diese wäre der richtige Standpunkt und die Motivation. Ich fastete ziemlich lange ohne demütig zu sein, eher damit ich Gott erzwang, zu reagieren (natürlich hab ich es so nicht genannt). Egal wie lange, es normales, teilweises oder vollständiges Fasten war, erhielt ich nie eine Antwort. Ab diesem Zeitpunkt haben sich meine Haltungen sehr geändert. Wahrscheinlich kann ich dank dessen sehen, wie Gott auf meine Gebete mit dem Fasten erstaunlich reagiert. So als würde sich der Himmel öffnen, erhalte ich Antworten, auch auf die nicht erhörten Gebete aus den „alten Zeiten“. Gott redet und ändert die ausgangs Situationen in einen Sieg.

 
Libor Diviš

 

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