Klagen und Jammern

Die Dienstwagen der tschechischen und der slowakischen Polizei ziert ein wunderschöner Slogan: „Helfen und Retten“. Für den größten Teil der Menschheit aber würde wohl eher der Titel dieser Bibelanalyse passen: „Klagen und Jammern“. Gerne würde ich mir jetzt gemeinsam mit Ihnen einmal anschauen, was die Bibel zum Thema Klagen und Jammern zu sagen hat. Danach will ich versuchen, die Prinzipien und Folgen dieser unserer Haltungen aufzudecken. Denn es ist ganz unserer Entscheidung überlassen, ob wir herumjammern, den Aufstand proben und einander Vorwürfe machen oder aber bitten und vertrauen....


2. Mose 14,8-13 (ELB): Und Jehova verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, und er jagte den Kindern Israel nach; und die Kinder Israel zogen aus mit erhobener Hand. Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Rosse, Wagen des Pharao und seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meere gelagert hatten, bei Pi-Hachiroth, vor Baal-Zephon. Und als der Pharao nahte, da hoben die Kinder Israel ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Kinder Israel fürchteten sich sehr und schrieen zu Jehova. Und sie sprachen zu Mose : Hast du uns darum, weil in Ägypten keine Gräber waren, weggeholt, um in der Wüste zu sterben? Warum hast du uns das getan, daß du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Ist dies nicht das Wort, das wir in Ägypten zu dir geredet haben, indem wir sprachen : Laß ab von uns, daß wir den Ägyptern dienen? Denn besser wäre es uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. Und Mose sprach zu dem Volke : Fürchtet euch nicht! Stehet und sehet die Rettung Jehovas, die er euch heute schaffen wird; denn die Ägypter, die ihr heute sehet, die werdet ihr hinfort nicht mehr sehen ewiglich.


2. Mose 15,21-27 (ELB): Und Mirjam antwortete ihnen: Singet Jehova, denn hoch erhaben ist er; das Roß und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt! - Und Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen aus in die Wüste Sur; und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Und sie kamen nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter : darum gab man ihm den Namen Mara. Und das Volk murrte wider Mose und sprach : Was sollen wir trinken? Und er schrie zu Jehova, und Jehova wies ihm ein Holz; und er warf es in das Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort stellte er ihm Satzung und Recht, und dort versuchte er es; und er sprach : Wenn du fleißig auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören wirst, und tun, was recht ist in seinen Augen, und horchen wirst auf seine Gebote und beobachten alle seine Satzungen, so werde ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin Jehova, der dich heilt. Und sie kamen nach Elim, und daselbst waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten sich daselbst an den Wassern.


Schauen wir uns einmal zwei ganz typische Situationen im Anschluss an den Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten an. Die eine Situation betrifft den Moment, da die Israeliten am Meer ankommen und feststellen, dass praktisch das ganze ägyptische Heer hinter ihnen her ist. Was jetzt? Sie fangen an, sich zu beklagen und sich gegen Mose zu empören. Mose seinerseits aber hat etwas ganz anders anzubieten: Gott zu vertrauen.


Die andere Situation tritt drei Tage später ein. Alle Isareliten hatten wenige Tage zuvor noch unglaubliche Wunder gesehen, die Gott für sie in Ägypten getan hatte. Es waren gerade mal drei Tage vergangen, dass Gott vor ihren Augen das Meer geteilt hatte, um das ganze ägyptische Heer dann kurz darauf an eben dieser Stelle „wegzuspülen“. Gerade hatten sie Gott noch Loblieder gesungen…, aber dann ziehen sie drei Tage lang durch die Wüste, ohne auf Wasser zu stoßen, und als sie nach Mara kommen, wo es Wasser gibt, stellen sie fest, dass dieses Wasser so bitter ist, dass sie es nicht zu trinken vermögen.


Was ist jetzt zu tun? Wie verhält man sich in einer solchen Situation? Die Isareliten wählen die traditionelle Vorgehensweise. Unzufriedenheit, Aufmurren, Vorwürfe. Mose entscheidet sich wieder für eine andere Variante. Anstatt es wie die meisten zu machen und gegen Gott aufzubegehren, fängt er an, aus ganzem Herzen zu beten. Gott antwortet und zeigt Moses ein Stück Holz, das er ins Wasser werfen soll, und tatsächlich verliert das Wasser danach seine Bitterkeit.


Was macht man in einer solchen Situation? Es wäre doch totaler Schwachsinn, so etwas zu glauben, oder? Meines Wissens existiert kein Katalysator, kein Stoff, der in der Lage wäre, so etwas von jetzt auf gleich zu bewerkstelligen. Und auch schon drei Tage zuvor schien die Lage absolut aussichtslos, die ganze ägyptische Streitmacht im Rücken und vor sich das Meer. Aber Gottvertrauen zahlt sich aus – vor drei Tagen ebenso wie auch heute. Statt zu rebellieren wirft Mose das Holzstück ins Wasser, und schon ist das das Wasser nicht mehr bitter, sondern süß.


Die Israeliten konnten sich mehr als einmal davon überzeugen, dass Gott es wirklich gut mit ihnen meint, dass er Wunder für sie wirkt, wie sie zuvor noch keine gesehen hatten. Aber nie fand das, was da geschah, den Weg in ihr Herz. Stets nahmen sie es nur für einen Moment wahr – nur in dem Moment, da Gott gerade ein Wunder wirkte oder wenn es ihnen einmal richtig gut ging.


Die Israeliten verstanden nicht, dass Herumjammern und Beschwerden nicht die richtige Reaktion auf Schwierigkeiten sind. Jedes Ungemach, das uns trifft, sollten wir als eine Prüfung oder als eine Gelegenheit ansehen, unser Vertrauen in Gott zu setzen. Mara war ein guter Ort für einen solchen Vertrauenstest. Gott zeigte seinem auserwählten Volk einmal mehr, dass man ihm vertrauen kann und dass er eine Lösung für jede – auch unlösbare – Situation kennt. Dort lässt er sie auch wissen, welche Bedingungen für ein Leben ohne Krankheiten gelten.


Danach kommen die Isareliten nach Elim, wo es zwölf Wasserquellen gibt, genauso viele also wie Anzahl der Stämme Israels – wohl deshalb, damit sie wenigstens einen Moment lang Ruhe geben :-)


Wie entwickelte sich die Situation dann weiter? Hatten die Israeliten ihre Lektion verstanden? Nein. Kaum sind sie von Elim aus weitergezogen, rebellieren sie schon wieder gegen Mose:

2. Mose 16,2 (ELB): Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte wieder Mose und wider Aaron in der Wüste.


2. Mose 16,7-9 (ELB): und am Morgen, da werdet ihr die Herrlichkeit Jehovas sehen, indem er euer Murren wider Jehova gehört hat; denn was sind wir, daß ihr wider uns murret! Und Mose sprach : Dadurch werdet ihr' s erkennen, daß Jehova euch am Abend Fleisch zu essen geben wird und am Morgen Brot bis zur Sättigung, indem Jehova euer Murren gehört hat, womit ihr wider ihn murret. Denn was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider Jehova. Und Mose sprach zu Aaron : Sprich zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel : Nahet herzu vor Jehova, denn er hat euer Murren gehört.

2. Mose 16,12 (ELB): Ich habe das Murren der Kinder Israel gehört; rede zu ihnen und sprich : Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden; und ihr werdet erkennen, daß ich Jehova bin, euer Gott.


Ja, Gott hat sich wirklich alle Mühe gegeben, damit sie endlich verstehen, dass Er sie tatsächlich liebt und dass sie Ihm vertrauen können. Vertrauen statt Rebellion und Klagen. Die nächsten 40 Jahre schickt Er ihnen abends Wachteln und morgens versorgt Er sie mit Manna.


Gleich darauf, so lesen wir, ziehen sie weiter nach Refidim, wo es ebenfalls kein Wasser gibt. Die Israeliten aber sind immer noch nicht klug geworden und versuchen das Problem wieder mal mit einer Rebellion zu lösen:

2. Mose 17,1-7 (ELB): Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel brach auf aus der Wüste Sin, nach ihren Zügen, nach dem Befehl Jehovas; und sie lagerten sich zu Rephidim; und da war kein Wasser zum Trinken für das Volk. Und das Volk haderte mit Mose, und sie sprachen : Gebet uns Wasser, daß wir trinken! Und Mose sprach zu ihnen: Was hadert ihr mit mir? Was versuchet ihr Jehova? Und das Volk dürstete daselbst nach Wasser, und das Volk murrte wider Mose und sprach : Warum doch hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? Da schrie Mose zu Jehova und sprach : Was soll ich mit diesem Volke tun? Noch ein wenig, und sie steinigen mich. Und Jehova sprach zu Mose : Gehe hin vor dem Volke, und nimm mit dir von den Ältesten Israels; und deinen Stab, womit du den Strom geschlagen hast, nimm in deine Hand und gehe hin. Siehe, ich will daselbst vor dir stehen auf dem Felsen am Horeb; und du sollst auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus demselben herauskommen, daß das Volk trinke. Und Mose tat also vor den Augen der Ältesten Israels. Und er gab dem Orte den Namen Massa und Meriba, wegen des Haderns der Kinder Israel und weil sie Jehova versucht hatten, indem sie sagten: Ist Jehova in unserer Mitte oder nicht?


Rund ein Jahr danach beklagen sich die Isareliten wieder, aber jetzt reißt Gott ob ihres Misstrauens endgültig der Geduldsfaden.

4. Mose 11,1-3 (ELB): Und es geschah, als das Volk sich beklagte, daß es übel war in den Ohren Jehovas; und als Jehova es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer Jehovas brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers. Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu Jehova, da legte sich das Feuer. Und man gab selbigem Orte den Namen Tabhera, weil ein Feuer Jehovas unter ihnen gebrannt hatte.


Aber damit hat es sich für die Israeliten noch lange nicht. Schauen wir uns dazu einmal die darauffolgenden Verse an:

4. Mose 11,4-6 (ELB): Und das Mischvolk, das in ihrer Mitte war, wurde lüstern, und auch die Kinder Israel weinten wiederum und sprachen : Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken und der Melonen und des Lauchs und der Zwiebeln und des Knoblauchs; und nun ist unsere Seele dürre; gar nichts ist da, nur auf das Man sehen unsere Augen.


4. Mose 11,18-20 (ELB): Und zu dem Volke sollst du sagen : Heiliget euch auf morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren Jehovas geweint und gesprochen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Denn in Ägypten ging es uns wohl; und Jehova wird euch Fleisch geben, und ihr werdet essen. Nicht einen Tag sollt ihr essen, und nicht zwei Tage und nicht fünf Tage und nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage: bis zu einem ganzen Monat, bis es euch zur Nase herauskommt, und es euch zum Ekel wird; weil ihr Jehova, der in eurer Mitte ist, verachtet und vor ihm geweint und gesprochen habt : Warum doch sind wir aus Ägypten herausgezogen?


Gott zeigt den Israeliten erneut, dass für Ihn nichts unmöglich ist, und traurig darüber, dass sie Ihm immer noch nicht vertrauen, hält er Wort:

4. Mose 11,31-34 (ELB): Und ein Wind fuhr von Jehova aus und trieb Wachteln vom Meere herbei und warf sie auf das Lager, bei einer Tagereise hier und bei einer Tagereise dort, rings um das Lager, und bei zwei Ellen hoch über der Oberfläche der Erde. Und das Volk machte sich auf, denselben ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; wer wenig gesammelt, hatte zehn Homer gesammelt; und sie breiteten sich dieselben aus rings um das Lager her. Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn Jehovas wider das Volk, und Jehova richtete unter dem Volke eine sehr große Niederlage an. Und man gab selbigem Orte den Namen Kibroth-Hattaawa, weil man daselbst das Volk begrub, das lüstern gewesen war.

Anmerkung des Autors: Nur um eine Vorstellung zu vermitteln: 2 Ellen = ca. 1 Meter, 1 Hómer = 360 Liter


4. Mose 13,1-2 (ELB): Und Jehova redete zu Mose und sprach : Sende dir Männer aus, daß sie das Land Kanaan auskundschaften, welches ich den Kindern Israel gebe; je einen Mann für den Stamm seiner Väter sollt ihr aussenden, jeder ein Fürst unter ihnen.


Gott wollte das Volk Israel in das Land führen, das er ihnen verheißen hatte. Er wollte, dass sie sich dieses unvorstellbar fruchtbare Land zunächst einmal anschauen und es dann besetzen. Die meisten kennen wohl das Ergebnis. Nach vierzig Tagen kamen sie zurück und brachten Kunde davon. Und sie brachten von ihrer Erkundung eine Rebe mit einer Weintraube mit, die so groß war, dass zwei Männer sie auf einer Stange tragen mussten. Doch anstatt in einen Freudentaumel auszubrechen, befällt sie große Angst, und sie reden schlecht über dieses Land. Das Ergebnis all dessen erahnen wir schon: Aufmurren und Rebellion des ganzen Volkes.



Eine starke Geschichte, oder? Und sie hilft uns, vieles zu verstehen. Misstrauen mag Gott gar nicht. Obwohl Er den Israeliten ihre Rebellion und ihr Misstrauen viele Male (mindestens zehnmal) nachsah, war irgendwann einmal die Grenze erreicht. Es kam zu Strafen und Gericht, wobei die Isareliten sich selbst davon überzeugen konnten, dass Gott alles andere als Gefallen an so etwas hat Verhalten hat (z.B. 4. Mose 11,1-3 - siehe oben). Das Ergebnis der Erkundung des gelobten Landes war nur noch der „letzte Tropfen“. Wegen der Rebellion und des Misstrauens schloss sich das Tor ins gelobte Land definitiv. Trotz aller ihrer Erlebnisse und Erfahrungen schenkten die Isareliten Gott auch weiterhin kein Vertrauen. Mit ihrer Rebellion sprachen sie sich (nicht zum ersten Mal) selbst das Urteil: „…. wären wir doch hier in der Wüste gestorben…“ Und Gott erhörte sie…


Schauen wir uns jetzt einmal kurz ein paar Beispiele für Rebellion und Aufmurren sowie deren Ergebnis an:

4. Mose 16,1-35 (ELB): Hier werden das Aufmurren und die Rebellion Korachs und 250 weiterer Männer beschrieben, die Gott gegenüber die gleiche Einstellung einzunehmen pflegten wie die Priester. Das Ergebnis dessen war, dass sich die Erde öffnete und sie – samt ihren Familien sowie mit Hab und Gut – bei lebendigem Leibe verschlingt.


Aber das, was Korach und den anderen Aufrührern sowie deren Familien geschieht, lässt die Israeliten immer noch nicht begreifen, welches Gewicht eine Rebellion in den Augen Gottes hat, und so verwundert es denn auch nicht, dass das Aufmurren gleich am nächsten Tag auf das ganze Volk überspringt. Wären Mose und Aaron nicht gewesen, hätte Gott wohl das ganze Volk der Vernichtung anheimgegeben:

4. Mose 17,6-14 (ELB): Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte am anderen Morgen wider Mose und wider Aaron und sprach : Ihr habt das Volk Jehovas getötet! Und es geschah, als die Gemeinde sich wider Mose und wider Aaron versammelte, da wandten sie sich zu dem Zelte der Zusammenkunft, und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit Jehovas erschien. Da gingen Mose und Aaron vor das Zelt der Zusammenkunft. Und Jehova redete zu Mose und sprach : Hebet euch weg aus der Mitte dieser Gemeinde, und ich will sie vernichten in einem Augenblick! Da fielen sie auf ihr Angesicht. Und Mose sprach zu Aaron : Nimm die Räucherpfanne und tue Feuer vom Altar darauf und lege Räucherwerk auf, und bringe es eilends zu der Gemeinde und tue Sühnung für sie; denn der Zorn ist ausgegangen von Jehova, die Plage hat begonnen. Und Aaron nahm die Räucherpfanne, so wie Mose geredet hatte, und lief mitten unter die Versammlung, und siehe, die Plage hatte unter dem Volke begonnen; und er legte das Räucherwerk auf und tat Sühnung für das Volk. Und er stand zwischen den Toten und den Lebendigen, und der Plage ward gewehrt. Und es waren derer, die an der Plage starben, vierzehntausend siebenhundert , außer denen, die Korahs wegen gestorben waren.


Natürlich wollte Gott nicht, dass sein auserwähltes Volk wegen seiner Aufsässigkeit und seinem Aufmurren vernichtet würde, und so ersann Er eine andere Lösung, ihm zu helfen. Er bestätigte Aaron als seinen Priester, indem er dessen Stab bis zum nächsten Morgen Knospen treiben, grün werden und reife Mandeln tragen ließ. Wie Gott selbst gesagt hatte:

4. Mose 17,25 (ELB): Und Jehova sprach zu Mose : Bringe den Stab Aarons vor das Zeugnis zurück, um ihn als ein Zeichen für die Widerspenstigen aufzubewahren, so daß du ihrem Murren vor mir ein Ende machest, und sie nicht sterben.


Hiob 5,2 (ELB): Denn den Narren erwürgt der Gram, und den Einfältigen tötet der Eifer.


Prediger 7,9-10 (ELB): Sei nicht vorschnell in deinem Geiste zum Unwillen, denn der Unwille ruht im Busen der Toren. Sprich nicht: Wie ist es, daß die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach.


Zur Vergangenheit zurückkehren, diese irgendwie idealisieren, über sie klagen, aufbegehren – das alles stellt keine Lösung dar. Vielleicht ist das alles nur eine Prüfung für uns, und das einzige, das uns von einer Änderung der Situation trennt, ist unsere Haltung – unser Vertrauen in den liebenden Gott Vater.


Als Johannes der Täufer von den Soldaten gefragt wurde, was sie machen sollen, antwortete er ihnen unter anderem, sie sollten sich mit ihrem Sold zufriedengeben. Zufrieden sein mit dem, was man hat, das ist ein von der Bibel häufig behandeltes Thema, z.B..:

Lukas 3,14 (NeÜ): "Und wir", fragten einige Soldaten, "was sollen wir tun?" - "Beraubt und erpresst niemand", war seine Antwort. "Gebt euch mit eurem Sold zufrieden!"


1. Korinther 10,10-11 (NeÜ): Murrt auch nicht wie manche von ihnen, die deshalb vom Verderber umgebracht wurden. Diese Dinge sind beispielhaft an ihnen geschehen, um uns, über die das Ende der Zeiten gekommen ist, als Warnung zu dienen.


Philipper 2,14-15 (NeÜ): Tut alles ohne Murren und Diskussion, damit euch niemand Vorwürfe machen kann. Als untadelige Kinder Gottes sollt ihr wie Himmelslichter mitten unter den verdrehten und verdorbenen Menschen dieser Welt leuchten,


Hebräer 13,5 (NeÜ): Lasst nicht die Geldgier euer Leben bestimmen! Begnügt euch mit dem, was ihr habt! Denn Gott hat gesagt: "Nie werde ich dich aufgeben, niemals dich im Stich lassen."


1. Timotheus 6,6 (NeÜ): Freilich ist die Ehrfurcht vor Gott ein großer Gewinn, aber nur wenn sie mit persönlicher Genügsamkeit verbunden ist.


Wir sollten nicht herumjammern und rebellieren, wir können uns in Vertrauen an Gott wenden und ihn um Hilfe bitten, gilt doch:

2. Korinther 9,8 (NeÜ): und er hat die Macht, alle Gaben über euch auszuschütten, sodass ihr nicht nur jederzeit genug für euch selbst habt, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt.


Matthäus 6,31-33 (NeÜ): Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! Euch soll es zuerst um Gottes Reich und um seine Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben.



Zusammenfassung:

Wir haben uns nun eine ganze Reihe von Beispielen von Aufmurren und Unzufriedenheit angeschaut, um klar zu erkennen, dass dies nicht der richtige Weg ist. Es mag durchaus vorkommen, dass wir herumjammern und uns beklagen und Gottes Antwort trotz alledem darin besteht, dass er uns hilft. Doch sicherlich kann ein solches Verhalten nicht als richtig bezeichnet werden. Wie Pauls in seinem 1. Brief an die Korinther 10,11, bemerkt, sind diese Geschichten in der Bibel deshalb aufgezeichnet, damit wir aus ihnen lernen. Am Beispiel der Israeliten können wir sehen, dass Gott ihr Aufmurren mit Unwillen und nur eine bestimmte Zeitlang ertrug. Irgendwann begann er dann, dieses ewige Herumgejammere je länger es dauerte, um so strenger zu bestrafen. Denn auch die Geduld Gottes hat ihre Grenzen. Eines Tages sagte Er dann: „Genug!“ Niemand von denen, die aufmurrten, rebellierten und mir nicht vertrauten, wird das gelobte Land je betreten. Am Beispiel Josuas und Kalebs sehen wir, dass Gott bei den einzelnen Menschen erstaunlicherweise Unterschiede macht. Es liegt ganz an uns, wie wir in den für uns schwierigen Situationen reagieren werden. Wir selbst können unser Leben durch unsere Haltungen in grundlegender Weise beeinflussen. Wir sind es, die entscheiden, ob wir vertrauen oder aufbegehren, uns beklagen und herumjammern. Jeder von uns hat sein ganz eigenes „gelobtes Land“, in das er, sofern er auf die Stimme Gottes hört und ihm vertraut, gelangen kann. Vielleicht erhalten wir mehrere Chancen, aber eines Tages kann sich auch für uns das Tor zu dem Ort, den Gott für uns in diesem Leben vorbereitet hatte, für immer schließen.


Vereinfacht gesagt: Herumgejammere und Unzufriedenheit helfen uns nicht weiter. Wir bereiten damit der Freudlosigkeit und Depressionen lediglich den Weg in unser eigenes Leben! Ganz zu schweigen davon, wie sehr wir Gott damit verletzen. Meditieren Sie doch einmal über dieses Problem und entscheiden Sie selbst, ob es nicht weise wäre, gegebenenfalls etwas an den eigenen Haltungen und Einstellungen zu ändern…

 
Libor Diviš

 

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