Католический литургический перевод - Евреям - 1. глава

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Informace o Studijní on-line bibli (SOB) (CZ)

   Aplikace, kterou právě používáte, je biblický program Studijní on-line bible (dále jen SOB) verze 2. Jedná se prozatím o testovací verzi, která je oproti původní verzi postavena na HTML5, využívá JavaScriptovou knihovnu JQuery a framework Bootstrap. Nová verze přináší v některých ohledech zjednodušení, v některých ohledech je tomu naopak. Hlavní výhodou by měla být možnost využívání knihovny JQuery pro novou verzi tooltipů (ze kterých je nově možné kopírovat jejich obsah, případně kliknout na aktivní odkazy na nich). V nové verzi by zobrazení překladů i vyhledávek mělo vypadat "profesionálněji", k dispozici by měly být navíc např. informace o modulech apod. Přehrávač namluvených překladů je nyní postaven na technologii HTML5, tzn., že již ke svému provozu nepotřebuje podporu Flash playeru (který již oficiálně např. pro platformu Android není k dispozici, a u kterého se počítá s postupným všeobecným útlumem).

© 2011-2100
 

 

Information about the "Online Bible Study" (SOB) (EN)

   Application you're using is a biblical program Online Bible Study (SOB), version Nr. 2. This is yet a testing release, which is (compared to the previous version) based on HTML5, uses JQuery JavaScript library and Bootstrap framework. The new version brings in some aspects simplifications. The major advantage should be the possibility of using JQuery for the new version tooltips (from which it is now possible to copy their content, or click on active hyperlinks). In the new version are also available informations about the modules and the like. The player of the narrated translations is now HTML5 powered (he does not need Flash player). I hope, that the new features will be gradually added.

 

 

 

Kontakt

(kontaktné informácie - contact info - Kontaktinformationen - контактная информация - informacje kontaktowe - información de contacto - πληροφορίες επικοινωνίας)

 

Diviš Libor
URL: www.obohu.cz
E-mail: infoobohu.cz
Skype: libordivis

 

 

 

Католический литургический перевод

Český katolický překlad - Nový Zákon čili tzv. "liturgický překlad" (vzniklý pod vedením V. Bognera) vyšel v roce 1988. Překlad vychází z překladu NZ od Ondřeje Petrů.

 

Гостевая книга



 

 



hudson   (27.1.2024 - 14:55)
E-mail: hudsonpotgmail.com
Hello, I would like to contact developers to tell me where I can get "portuguese almeida revised and updated (with strong’s numbers)" because I want to make a website for studies. Please, for the growth of the kingdom of God.

Lukáš Znojemský   (21.9.2022 - 09:55)
Rád tuto stránku navštěvuji a učím se z ní v posledních týdnech. Velmi mi pomohla jazykově a přiblížila mi význam některých veršů, jejichž plný význam nebo zabarvení bylo ztraceno v překladu. "Obsluha" (tady se za výraz velmi omlouvám) je pohotová a technicky znalá. Velmi doporučuji.

Carola Teach   (14.6.2022 - 19:43)
E-mail: carola24681gmail.com
Hallo Libor Vielen Dank für den Hinweis. Die kroatische Bibel reicht. Soweit ich eine Freundin verstand, ist bosnisch und kroatisch das gleiche und serbisch ähnlich, war ja früher auch ein Land, Jugoslawien , nur das eben da zwischen islamischen und traditionell christlichen Streit von aussen reingebracht und geschürrt wurde. Ich leite die kroatische Bibelsuche gleich weiter Einige können lesen, einige nicht und so ist das Super installiert, das man die Bibel auch auf Audio stellen kann. Toll ist es, das auch die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel in deutsch dabei ist, denn da finde ich vieles, speziell Psalm 91 als Beispiel authentischer formuliert, als in allen anderen deutschen Bibeln. Das jüdische Neue Testament von David H. Stern habe ich auch, aber die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel ist mir persönlich sehr wichtig. Vielen Dank Libor für diese kompakte Internet Webseiten- Arbeit für den Herrn, uns sein noch besser studieren und weiter geben zu können Shalom .

CarolaTeach   (14.6.2022 - 12:32)
E-mail: carola24681gmail.com
Wer hat diese Seite ermöglicht und wer wartet diese Seiteund bezahlt die Website Kosten ? Mit dieser Website dient ihr Gott dem Vater zum Bau der Gemeinde Gottes. Und wir wurden im Buch Korinther aufgerufen, da wo wir genährt werden, auch zu unterstützen. Ich bitte den Admin dieser Seite, mir per email die Kontonummer mitzuteilen, dass ich mit Gaben mtl.segnen kann und nicht nur fromme Sprüche loslasse, denn seit kurzem bekam ich den Link dieser Seite und arbeite sehr gerne auf dieser Seite und gebe den Link weiter. Bitte das sich der Webseitengründer meldet. Danke.

Herzlichen Dank für Ihr Angebot. Aber ich brauche Ihre Hilfe nicht, ich leide nicht an Mangel :-) Wenn Sie helfen möchten, helfen Sie bitte jemandem in Ihrer Nähe.    Libor

Carola Teach   (14.6.2022 - 12:12)
E-mail: carola24681gmail.com
Vielen Dank für diese Möglichkeit Bibel-Ausgaben vergleichen zu können. Eine sehr gut aufgebaute Strukturierung und sehr bedien- freundlich. Ich hätte eine Bittende Frage. Habt Ihr auch die bosnische Bibel oder besteht da Möglichkeit, auch für Bosnieer, Kroaten, Serben die bosnische Bibel hier zu hinterlegen. Ich habe seit 2015 sehr viel Kontakt zu Bosnierer , Kroaten, Serben und Albanern Kosovo und muß Bibelstellen immer auf google übersetzen, um ihnen die Bibel näher zu bringen, was sie dankbar annehmen, aber bei Google habe ich nie die Sicherheit, dass die Übersetzung gut geprüft ist. Kommen auch Bibeln als bosnisch - und albanische Bibeln hinzu ? Danke

Außer der bosnischen Bibel ist alles, was benötigt wird, bereits hier in der SOB (Studien Online Bible) enthalten. Diese Übersetzungen sind im Abschnitt "Andere europäische Übersetzungen" zu finden. Serbische Bibel (Kyrillisch), Serbische Bibel (Đuro Daničić, Vuk Karadžić - 1865), Albanian Bibel und Kroatische Bibel. Sie können die bosnische Bibel im PDF-Format HIER herunterladen.    Libor

Joe   (4.3.2021 - 17:49)
E-mail: joe.jace.mail.de
Hallo und vielen Dank für die hilfreiche Suchfunktion bei den hebräischen Bibeln – ich benutze sie seit Jahren zur Überprüfung der masoretischen Zählungen von Wortpaaren. Ein Schreibfehler am Ende von Josua 11,16 (Elberfelder 1905) "und das ebirge Israel und seine Niederung", es müsste heißen "und das Gebirge Israel und seine Niederung". Grüße aus Zittau / Sachsen

Danke. Natürlich hast du recht - ich habe es bereits behoben.    Libor

Josef   (4.2.2021 - 15:51)
E-mail: pepas74seznam.cz
Tak tohle mě velmi potěšilo. Je to dobře ovladatelné na rozdíl od jiných zdrojů. Děkuji moc! :)

Lukáš   (24.11.2020 - 10:02)
E-mail: lukasnemecek536gmail.com
Chyba v textu Kat. lit. překlad. Zjevení 11, 10. protože tito dva poroci jim způsobili hodně trápení.

Zdeněk Staněk   (22.8.2020 - 14:36)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
Chybí 'ě': http://obohu.cz/csp.php?k=2Te&kap=3&v=4

Vskutku. Již jsem to opravil.    Libor

Ani Gallert   (4.7.2018 - 16:24)
E-mail: cactus.gomeragmail.com
Vielen, vielen Dank für diese Seite (und dass wir sie kostenfrei nutzen können)! Sie ist sehr gut gemacht und eröffnet beim Bibelstudium völlig neue Einblicke! Eine dringende Frage habe ich zur Adolf Ernst Knoch Bibel - die Begriffe, die kursiv und hell in den Versen dargestellt sind - bedeuteten diese, die Worte wurden von Knoch hinzugefügt, weil im Original nicht mehr erhalten? Oder wie ist das zu verstehen? Vielen Dank und Gottes Segen, Ani

Hallo, Ani. Kursiv und hell - das sind die Worte, die nicht im Originaltext sind, aber sie sind wichtig für das richtige Verständnis. Sie können es im VERGLEICHS-MODUS gut sehen. Schauen Sie sich zum Beispiel das Münchener Neues Testament an...     Libor

Andreas Boldt   (27.2.2018 - 05:41)
E-mail: andyp1gmx.net
Ich habe diese Seite gefunden um einfach Bibel online zu benutzen in verschiedenen Sprachen - ich bin überzeugt das Gott sein Wort bewahrt hat in allen Sprachen. Und weiß bis zum Ende hin wird sein Wort leuchten. "Denn mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren..." - Gottes Segen für die segensreiche Arbeit die ihr tut. Leider kann ich kein Tscheschisch aber habe auch Bekannte in der Slowakei und bin Euch sehr verbunden im Sinne des Protestantismus. Ich benutze die Bibel jeden Tag. Andreas Boldt

Ich danke Ihnen, Andreas. Diese Anwendung ist viel mehr als nur eine Online-Bibel. Versuchen Sie bitte herauszufinden, welche Optionen und Funktionen SOB anbietet... (Anleitung) Libor

Juraj Kaličiak   (5.2.2018 - 11:06)
E-mail: juro.kaliciakgmail.com
Nech Vám pán odplatí Jeho spôsobom, toto je nejlepšia verzia práce s Božím slovom. Vyhladávanie, režim porovnávania sú skvelé. Pracujem s touto stránkou už celé roky a cítim povinnosť povzbudiť autorov, že je toto určite požehnaná práca. Veľa to používam aj na mobile, ako rýchlu online bibliu. Oceňujem odvahu vydania prekladu Jozefa Roháčka v edícii Dušana Seberíniho s doslovným prekladom Božieho mena. Výborná je možnosť porovnania s gréckymi originál textami so strongovými číslami. Buďte požehnaní bratia. Juraj

Vďaka Juraj. Je príjemné počuť, že tento biblický program používate už dlhší čas, a že ste s ním spokojný. Snažím sa SOB stále vylepšovať. Nie sú žiadni autori - je iba jeden amatér, ktorý chce (okrem bežných funkcií biblických programov) najmä sprístupniť originálny text biblie pre všetkých - aj bez znalosti biblických jazykov. Libor

John Builer   (30.1.2018 - 07:07)
E-mail: Johnbuilercontbay.com
Ganz, ganz grosse Klasse, diese Seite, besser, als alles andere!!! Vielen Dank!!! Bitte machen Sie so weiter!!! Danke! Regards, John Builer

Danke, ich schätze es wirklich ...

Zdeněk Staněk   (27.12.2017 - 15:34)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
WLC 5M 6:4 v prvním slově chybí souhláska ajin a v posledním slově dálet. Díval jsem se do jiných zpracování textu WLC a tam jsou.

OK. Upravil jsem text podle textu Tanachu.

Vladimir Bartoš   (23.11.2017 - 23:15)
E-mail: bartos.vlemail.cz
Tyto stránky jsem objevil náhodou, když jsem hledal on line čtení Bible. Jsem úplně nadšený z toho, jaké jsou zde možností a chci za to poděkovat!!

Jsem rád, že Vás tento on-line biblický program tolik zaujal. Věřím, že se to ještě zlepší, když si prostudujete návod, případně novinky na Facebooku :-)

Libor Diviš   (14.10.2016 - 08:02)
Vítejte v knize hostů. Sem můžete vkládat své komentáře k nové verzi SOB (Studijní on-line bible). Jen bych Vás chtěl poprosit, abyste si předtím prostudovali návod k tomuto biblickému programu.

Welcome. Here you can write your comments relating to this new version of the online biblical program SOB (Online Bible Study) - your assessment, proposals, error notices etc.

 

 

   

Католический литургический перевод


 1Mnohokrát a mnoha způsoby mluvil Pán v minulosti k našim předkům skrze proroky.  2V této poslední době však promluvil k nám skrze svého Syna. Jeho ustanovil dědicem všeho a skrze něj také stvořil svět.  3On je odlesk jeho božské slávy a výrazná podoba jeho podstaty, on všechno udržuje svým mocným slovem. Když vykonal očistu od hříchů, zasedl na výsostech po pravici Boží velebnosti  4a stal se o to vznešenějším než andělé, oč je převyšuje svou důstojností, které se mu trvale dostalo.  5Vždyť komu z andělů kdy Bůh řekl: 7O andělích žalmista mluví takto: 8ale o Synovi říká: 9Miluješ spravedlnost a nenávidíš nepravost; proto tě pomazal Bůh, tvůj Bůh, olejem radosti před tvými druhy.' 10A dále: 'Ty jsi, Pane, na počátku položil základy zemi a dílem tvých rukou jsou nebesa. 11Ta pominou, ale ty zůstáváš; nebesa zetlí jak oděv, 12jako plášť je svineš a vymění se jako šaty. Ty však zůstáváš stále týž a tvá léta nepřestanou.' 13Kterému andělovi kdy řekl: 'Seď mi po pravici, dokud ti nepoložím jako podnož k nohám tvé nepřátele'? 14Což nejsou všichni andělé jen duchové, poslaní k tomu, aby sloužili těm, kdo mají jako dědictví dostat spásu?


Betrachtungen über die Bücher der Bibel (Synopsis) - J. N. Darby (DE)
Kapitel 1

Wie schon gesagt, finden wir im 1. Kapitel die Herrlichkeit der Person des Messias, des Sohnes Gottes, durch welchen Gott zu dem Volke geredet hat. Wenn ich sage: „zu dem Volke“, so meine ich natürlich damit, dass der Brief an den gläubigen Überrest, an „die Genossen der himmlischen Berufung“ (Heb 3, 1), gerichtet ist, die aber als solche betrachtet werden, die allein den wahren Platz des Volkes einnahmen. Es ist eine Auszeichnung des Überrestes im Blick auf die Stellung, welche der Messias in Verbindung mit Seinem Volke, zu dem Er zunächst gekommen war, einnahm. Der geprüfte und verachtete Überrest, der allein als seinen Platz wirklich einnehmend betrachtet wird, wird ermutigt und sein Glaube aufrecht gehalten durch die wahre Herrlichkeit seines Messias, der aber vor ihrem natürlichen Auge verborgen und nur Gegenstand ihres Glaubens ist.

„Gott hat zu uns geredet im Sohne“, sagt der inspirierte Schreiber, indem er unter den Gläubigen des geliebten Volkes seinen Platz nimmt. Schon der 2. Psalm hätte die Juden dahin leiten sollen, den Sohn zu erwarten, und nach Jesaja 9 und anderen Stellen, die tatsächlich durch ihre Lehrer auf den Messias angewandt wurden, wie die rabbinischen Schriften heute noch beweisen, hätten sie sich von Seiner Herrlichkeit eine hohe Vorstellung machen sollen. Doch dass der Messias im Himmel sein sollte, ohne Sein Volk in den Besitz irdischer Herrlichkeit eingeführt zu haben, das war es, was dem fleischlichen Zustand ihrer Herzen nicht zusagte.

Himmlische Herrlichkeit, diese wahre Stellung des Messias und Seines Volkes, ist es, die in Verbindung mit Seinen göttlichen Ansprüchen an die Aufmerksamkeit des Volkes und die Anbetung der Engel selbst hier so bewundernswürdig dargestellt wird, wo der Geist Gottes die göttliche Herrlichkeit Christi in einer unendlich kostbaren Weise hervortreten lässt, um Sein Volk zum Glauben an eine himmlische Stellung zu erheben. Zugleich zeigt Er in dem Folgenden Sein vollkommenes Mitgefühl mit den Seinigen als Mensch, um ihre Gemeinschaft mit dem Himmel aufrecht zu halten trotz der Schwierigkeiten ihres Pfades auf der Erde.

Von der Versammlung (oder Gemeinde) ist im Hebräerbrief keine Rede, ausgenommen im 12. Kapitel in einer Anspielung auf alle diejenigen, welche als zur tausendjährigen Herrlichkeit gehörend betrachtet werden. Dessen ungeachtet wird der Heiland der Versammlung in Seiner Person, in Seinem Werk und Seinem Priestertum unseren Herzen und unserem geistlichen Verständnis aufs reichlichste dargestellt, und die himmlische Berufung an und für sich wird sehr eingehend entwickelt. Überaus interessant ist es auch zu sehen, wie das Werk, das unser Heiland für uns erfüllt hat, einen Teil der Offenbarung Seiner göttlichen Herrlichkeit bildet.

„Gott hat geredet im Sohne.“ Er ist also dieser Sohn. Zunächst wird Er als Erbe aller Dinge bezeichnet. Er ist es, der in glorreicher Weise als Sohn alles besitzen soll, was besteht. Das sind die Ratschlüsse Gottes. Ferner ist Er es, durch den Gott die Welten [1] gemacht hat. Das ganze unermessliche System dieses Weltalls, jene unbekannten Welten, die in dem unendlichen Raum in göttlicher Ordnung ihren Pfad verfolgen, um die Herrlichkeit eines Schöpfer-Gottes zu offenbaren, sind das Werk der Hand Dessen, der zu uns geredet hat, des göttlichen Christus. In Ihm ist die Herrlichkeit Gottes hervorgestrahlt. Er ist der vollkommene Abdruck Seines Wesens (V. 3). Wir sehen Gott in Ihm, in Seiner Person, in allem, was Er sagte, in allem, was Er tat. Ferner erhält Er alles Bestehende durch das Wort Seiner Macht. Er ist folglich der Schöpfer. Gott ist geoffenbart in Seiner Person. Er trägt alle Dinge durch Sein Wort, das daher eine göttliche Kraft hat. Das ist aber nicht alles (wir reden nämlich immer noch von dem Christus). Es gibt noch einen anderen Teil Seiner Herrlichkeit, der wirklich göttlich, aber in der menschlichen Natur geoffenbart ist. Nachdem Er, der alles das war, was wir soeben genannt haben, durch Sich Selbst (zur Erfüllung Seiner eigenen Herrlichkeit [2] und für Seine Herrlichkeit) die Reinigung unserer Sünden gemacht hatte, setzte Er Sich zur Rechten der Majestät in der Höhe (V. 3). Wir haben hier die ganze Fülle der persönlichen Herrlichkeit Christi. Er ist tatsächlich der Schöpfer, die Offenbarung Gottes, der Erhalter aller Dinge durch Sein Wort. Er ist der Versöhner: Er hat durch Sich Selbst die Reinigung unserer Sünden gemacht. Er hat Sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe. Und der dies alles ist, ist der Messias. Er ist der Schöpfer-Gott, aber Er ist ein Messias, der, nachdem Er die Reinigung unserer Sünden vollbracht, Seinen Platz zur Rechten der Majestät droben eingenommen hat. Wir können verstehen, dass diese Darstellung der Herrlichkeit Christi, des Messias, sei es die Herrlichkeit Seiner Person oder Seiner Stellung, jeden daran Glaubenden aus dem Judentum herausbringen musste, wiewohl sie sich mit den jüdischen Verheißungen und Hoffnungen verband. Er ist Gott. Er ist vom Himmel hernieder gekommen, und Er ist wieder dahin aufgefahren.

Diejenigen nun, die sich Ihm anschlossen, fanden sich noch in einer anderen Beziehung höher gestellt als das jüdische System. Dieses System war in Verbindung mit Engeln angeordnet worden; aber Christus hat eine viel höhere Stellung als die der Engel eingenommen, weil Er, als ein Ihm gehörendes Erbteil, einen Namen hat (d. i. eine Offenbarung dessen, was Er ist, der viel vorzüglicher ist als der Name der Engel (V. 4). Hierauf führt der Schreiber dieses Briefes verschiedene Stellen aus dem Alten Testament an, die von dem Messias reden, um zu zeigen, was Er im Gegensatz zu der Natur und der besonderen Stellung der Engel ist. Die Wichtigkeit dieser Zeugnisse für bekehrte Juden ist augenscheinlich, und es ist nicht schwer zu sehen, wie die Beweisführung gerade solchen angepasst wird, denn nach ihrem eigenen Glauben, der sich durchaus auf das Wort gründete [3], stand der jüdische Haushalt unter der Verwaltung von Engeln. Zugleich bewiesen ihre eigenen Schriften, dass der Messias eine weit vortrefflichere und erhabenere Stellung haben sollte als die Engel, und zwar den Rechten gemäß, die Ihm kraft Seiner Natur und nach den Ratschlüssen und der Offenbarung Gottes gehörten. Diejenigen also, die sich mit Ihm vereinigten, wurden mit etwas in Verbindung gebracht, was das Gesetz und alles, was zu ihm und zu dem untrennbar mit ihm verbundenen jüdischen Haushalt in Beziehung stand, völlig in den Schatten stellte. Die Herrlichkeit des jüdischen Haushalts trug das Gepräge der Engel. Die Herrlichkeit des Christentums aber - und der Schreiber spricht zu solchen, die Jesum als den Christus anerkannten - war so hoch über der Herrlichkeit des Gesetzes erhaben, dass eine Vereinigung beider Systeme ganz unmöglich war.

Die Anführungen beginnen mit einer Stelle aus dem 2. Psalm. Gott hat nie zu irgendeinem der Engel gesagt: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Dieser dem Messias gehörende Charakter der Sohnschaft ist es, der, als eine wirkliche Beziehung, Ihn unterscheidet. Der Sohn des Vaters war von Ewigkeit her, aber das ist nicht genau der Gesichtspunkt, unter welchem Er hier betrachtet wird. Der Name drückt zwar dieselbe Beziehung aus, aber es ist der auf der Erde geborene Messias, auf den dieser Titel hier angewandt wird. Denn der 2. Psalm teilt, indem er Ihn als König in Zion einsetzt, den Beschluss mit, der Seinen Titel öffentlich ankündigt. Die Worte: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“, drücken Seine Beziehung zu Gott in der Zeit aus. Der Titel steht ohne Zweifel mit Seiner erhabenen Natur in Verbindung, hängt von ihr ab, aber diese Stellung für den Menschen wurde durch die wunderbare Geburt Jesu hienieden erworben und durch Seine Auferstehung als wahr erwiesen und in ihrer wirklichen Bedeutung festgestellt. Im 2. Psalm steht das Zeugnis, das von diesem Verhältnis abgelegt wird, in Verbindung mit dem Königtum Christi in Zion, aber es macht die persönliche Herrlichkeit des von Gott anerkannten Königs bekannt. Kraft der Rechte, die mit dem Sohnestitel verbunden sind, werden alle Könige aufgefordert, sich Ihm zu unterwerfen. Dieser Psalm redet also von der Regierung der Welt, wenn Gott den Messias als König in Zion einsetzen wird, nicht aber von dem Evangelium. In der hier angeführten Stelle (V. 5) aus Psalm 2 wird indes die Herrlichkeitsbeziehung, in welcher Er zu Gott steht, die Grundlage Seiner Rechte, vorgestellt, während die königlichen Rechte selbst nicht erwähnt werden.

Dasselbe ist der Fall bei der folgenden Anführung: „Ich will ihm zum Vater, und er soll mir zum Sohne sein.“ Hier sehen wir klar, dass es sich um die Beziehung handelt, in welcher Er zu Gott steht, und in welcher Gott Ihn annimmt und anerkennt. Ich will ihm zum Vater sein“, sagt Gott. Es ist also immer der Messias, der König in Zion, der Sohn Davids, von dem hier die Rede ist, denn jene Worte, die wir in 2. Samuel 7,14 und 1. Chronika 17,13 finden, richten sich zunächst an Salomo als den Sohn Davids. In der zweiten der eben angeführten Stellen ist die Anwendung der Worte auf den wahren Sohn Davids noch bestimmter als in der ersten. Eine so innige und, man kann wohl sagen, mit so viel Zuneigung ausgedrückte Beziehung war nicht das Teil der Engel. Der Sohn Gottes zu sein, durch Gott Selbst als solcher anerkannt, das ist das Teil des Messias in Verbindung mit Gott.

Der Messias ist also der Sohn Gottes in einer ganz besonderen Weise. Er stand in einer Beziehung, in der die Engel sich nicht befinden konnten. Aber noch mehr. Wenn Gott den Erstgeborenen in den Erdkreis einführt, werden alle Engel aufgefordert, Ihn anzubeten (V. 6). Gott wird Ihn der Weit wieder darstellen, aber dann müssen sich die höchsten geschaffenen Wesen zu Seinen Füßen niederwerfen. Die Engel Gottes, die Geschöpfe, die Ihm am nächsten sind, müssen dem Erstgeborenen Huldigung darbringen. Der Ausdruck „Erstgeborener“ ist ebenfalls bemerkenswert. Der Erstgeborene ist der Erbe, der Anfang der Offenbarung der Herrlichkeit und Macht Gottes. In diesem Sinne wird das Wort anderswo gebraucht. Es wird von dem Sohne Davids gesagt: „Zum Erstgeborenen will ich ihn machen, zum Höchsten der Könige der Erde“ (Ps 89,27). So wird also der Messias in die Welt eingeführt als Der, welcher diesen Platz als Erstgeborener im Blick auf Gott Selbst innehat. Er ist der Erstgeborene - der unmittelbare Ausdruck der Rechte und der Herrlichkeit Gottes. Er hat den Vorrang vor allen.

Das ist sozusagen die Stellungs-Herrlichkeit des Messias. Er ist nicht nur das Haupt des Volkes auf der Erde, als Sohn Davids, sogar nicht nur der anerkannte Sohn Gottes auf der Erde nach Psalm 2, sondern der Erstgeborene aller Schöpfung, so dass die vornehmsten und erhabensten Geschöpfe, die Gott am nächsten sind, die Engel Gottes, die Werkzeuge Seiner Macht und Regierung, dem Sohne in dieser Seiner Stellung huldigen müssen.

Doch auch das ist bei weitem noch nicht alles. Diese Huldigung selbst würde nicht an ihrem Platze sein, wenn Seine Herrlichkeit nicht Ihm eigen und persönlich, wenn sie nicht mit Seiner, Natur verbunden wäre. Nichtsdestoweniger ist das, was wir in diesem Kapitel vor Augen haben, immer der Messias als Der, der von Gott anerkannt ist. Gott teilt uns mit, was Er ist. Von den Engeln sagt Er: „Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme.“ Seinen Sohn aber macht Er nicht zu etwas. Er erkennt das an, was Er ist, indem Er sagt: „Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (V. 8). Der Messias mag einen irdischen Thron haben (der auch nicht von Ihm genommen werden wird, wenngleich er verschwinden mag, sobald Er von dem ewigen Throne Besitz nimmt), aber Er hat auch einen Thron, der für immer und ewig ist.

Das Zepter Seines Thrones als Messias ist ein Zepter der Aufrichtigkeit. Auch hat Er persönlich, als Er hienieden war, „Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst, darum hat Gott ihn gesalbt mit Freudenöl über seine Genossen“ (V. 9). Diese Genossen sind der gläubige Überrest Israels, den Er durch Gnade zu Seinen Genossen gemacht hat, obgleich Er - vollkommen wohlgefällig vor Gott durch Seine Gerechtigkeitsliebe, die vor keiner Mühe und keinem Opfer zurückschreckte - über sie alle erhaben ist.

Diese Stelle ist sehr bemerkenswert, weil sie einerseits die Gottheit des Herrn sowie Seinen ewigen Thron völlig feststellt und andererseits hinabsteigt zu Seinem Charakter als treuer Mensch auf der Erde, wo Er die gottesfürchtigen Menschen, den kleinen, auf Erlösung wartenden Überrest Israels, zu Seinen Genossen machte. Zugleich gibt sie Ihm einen Platz über Seinen Genossen, wie es ja nicht anders sein kann. Der Text kehrt dann zu der Ihm als Mensch gegebenen Herrlichkeit zurück, indem Er hier wie in allen Dingen den Vorrang hat.

Ich habe schon an anderer Stelle bemerkt, dass derselbe Jehova, der in Sacharja 13,7 den demütigen Mann, gegen den Sein Schwert erwacht ist, Seinen Genossen nennt, hier, wo die Gottheit der Person Jesu festgestellt wird, den armen Überrest der Gläubigen als Genossen des göttlichen Heilandes anerkennt. Wunderbares Band zwischen Gott und Seinem Volke!

Der Messias besitzt in diesen bemerkenswerten Zeugnissen also schon den ewigen Thron und das Zepter der Aufrichtigkeit. Er wird als Gott anerkannt, obwohl Er Mensch ist, und Er ist, als Lohn für Seine Gerechtigkeit, über alle anderen verherrlicht. Aber das Zeugnis von Seiner Gottheit, der Gottheit des Messias, muss noch genauer sein. Und dieses Zeugnis ist hier von der höchsten Schönheit. Der Psalm, der es enthält, ist eine der vollständigsten Darstellungen der Schrift von dem Gefühl, das Jesus hatte über Seine Erniedrigung auf Erden, über Seine Abhängigkeit von Jehova sowie über Seine Niederwerfung und die Abkürzung Seiner Tage, nachdem Er als Messias unter den Menschen aufgestanden war. Wenn Zion wiederaufgebaut werden würde (und der Psalm spricht prophetisch von der Zeit, da dies geschehen wird), wo würde Er, der doch der Messias war, dann sein, wenn Er, schwach gemacht und erniedrigt, in der Mitte Seiner Tage abgeschnitten wurde? Und letzteres war doch der Fall. Der 102. Psalm ist, mit einem Wort, der prophetische Ausdruck des Herzens des Heilandes hinsichtlich dessen, was Ihm als Mensch auf Erden begegnete, der Ausdruck Seines Herzens vor Jehova in jenen Tagen der Erniedrigung, angesichts der erneuerten Zuneigung des Überrestes für den „Schutt Zions“ - einer Zuneigung, die der Herr in den Herzen der frommen Juden hervorgebracht hatte, und die also ein Zeichen Seines Wohlwollens war sowie Seines Vorsatzes, die geliebte Stadt wiederherzustellen. Aber wie konnte ein Heiland, der abgeschnitten war, an dieser Zeit der Segnung teilhaben? Eine herzerforschende Frage für einen gläubigen Juden, der nach dieser Seite hin versucht wurde. Die hier angeführten Worte sind die Antwort auf diese Frage. So erniedrigt der Messias auch sein mochte, Er war doch der Schöpfer Selbst. Er war immer derselbe. Seine Jahre konnten nie aufhören (V. 11+12). Er hatte die Erde gegründet, und die Himmel waren Seiner Hände Werk, und Er würde sie wie ein Gewand zusammenwickeln, aber Er Selbst würde Sich nie verändern.

Das ist also das Zeugnis, das dem Messias durch die Schriften der Juden Selbst gegeben wurde: die Herrlichkeit Seiner Stellung über den Engeln, den Verwaltern des Haushaltes des Gesetzes, Sein ewiger Thron der Aufrichtigkeit, Seine unwandelbare Gottheit als Schöpfer aller Dinge.

Eine Sache bleibt noch übrig, um diese Kette von Herrlichkeit zu vollenden, nämlich der Platz, den Christus gegenwärtig eingenommen hat (immer noch im Gegensatz zu den Engeln) - ein Platz, der einerseits von der göttlichen Herrlichkeit Seiner Person und andererseits von der Erfüllung Seines Werkes abhängt. Und dieser Platz ist zur Rechten Gottes, der Ihn berufen hat, dort zu sitzen, bis Er Seine Feinde zum Schemel Seiner Füße gelegt hat (V. 13). Nicht nur ist Er in Seiner Person herrlich und göttlich, nicht nur hat Er den ersten Platz hinsichtlich aller Geschöpfe des Weltalls, was, wie gesagt, sich zeigen wird, wenn Er in die Welt wiedereingeführt werden wird, sondern Er hat Seinen eigenen Platz zur Rechten der Majestät droben. Zu welchem der Engel hat Gott je gesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße“? Die Engel sind von Gott ausgesandte Diener der Erben der Seligkeit.

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Fußnoten:

[1] Einige haben dem durch „Welten“, übersetzten Worte aionas eine besondere Erklärung geben wollen; aber es ist gewiss, dass dieses Wort von der Septuaginta (d. h. in dem Hellenistischen oder schriftgemäßen Griechisch) für die physischen Welten gebraucht wird.

[2] Das griechische Zeitwort, das hier durch seine besondere Form einen rückbezüglichen Sinn erhält, lässt die geschehene Sache auf den, durch den sie geschah, sich zurück beziehen; die Herrlichkeit der geschehenen Sache strahlt also auf den zurück, der sie vollbracht hat, d. i. auf Christum.

[3] Siehe Psalm 68,17; Apostelgeschichte 7,53; Galater 3,19.

Einleitung

Der Hebräerbrief erfordert seiner Wichtigkeit wegen eine besonders aufmerksame Betrachtung. Er hat seinen eigenen, ganz bestimmten Charakter und Platz. Der Zweck des Briefes ist nicht die Darstellung der christlichen Stellung an und für sich, betrachtet als die Frucht der unumschränkten Gnade, des Werkes und der Auferstehung Christi, oder als das Ergebnis der Vereinigung der Christen mit Christo, der Glieder des Leibes mit dem Haupte - eine Vereinigung, welche die Gläubigen alle Vorrechte genießen lässt, die in Seiner Person sind. Es ist vielmehr ein Brief, in welchem derjenige, der die ganze Tragweite des Christentums - nämlich dass es den Christen, sei es persönlich, oder als ein Glied des Leibes in Christo vor Gott hinstellt - wirklich erfasst hat, dennoch den Herrn von hier unten beschaut. Er zeigt uns Seine Person und Seinen Dienst zwischen uns und Gott im Himmel, während wir uns in Schwachheit auf der Erde befinden, und zwar zu dem Zweck, um uns während wir hienieden wandeln, von allem abzusondern was uns in religiöser Beziehung an die Erde fesseln könnte, selbst wenn das Band (wie dies bei den Juden der Fall war) von Gott Selbst angeordnet worden ist.

Der Brief zeigt uns Christum im Himmel und lässt uns infolgedessen sehen, dass die religiösen Bande zwischen uns und Gott himmlisch sind, obgleich wir uns persönlich noch nicht im Himmel befinden noch auch als dort mit Christo vereinigt betrachtet werden. Jedes Band mit der Erde ist abgebrochen, sogar während wir noch auf der Erde wandeln.

Es ist ganz natürlich, dass diese Unterweisungen in einem Briefe gegeben werden, der an die Juden gerichtet ist, weil deren religiöse Beziehung irdisch und zugleich durch Gott Selbst feierlich angeordnet waren. Die Heiden hatten, was ihre Religionen betrifft, keine formellen Beziehungen, außer zu den Dämonen. Für die Juden war dieser Bruch mit der Erde, seiner Natur nach, umso feierlicher, bestimmter und entscheidender, weil die religiöse Beziehung des Volkes göttlich gewesen war. Diese Beziehung musste völlig anerkannt und doch gänzlich aufgegeben werden, aber hier nicht deshalb, weil der Gläubige mit Christo gestorben und wieder auferstanden ist, sondern weil Christus im Himmel an die Stelle aller irdischen Vorbilder und Verordnungen getreten ist. Gott Selbst, der die Verordnungen des Gesetzes eingeführt hatte, stellte jetzt andere Bande her. Bande von einem anderen Charakter, aber der sie herstellte, war immer derselbe Gott. Und diese Tatsache gibt Anlass zur Erneuerung der Beziehungen Gottes zu Israel, wenn das Volk einmal wiederhergestellt und im Genuss der Verheißungen sein wird. Nicht dass dieser Brief die Juden als gegenwärtig auf diesem Boden stehend betrachtet; er bleibt im Gegenteil bei dem stehen, was himmlisch ist, und bei einem Wandel durch Glauben, wie Abraham und andere ihn führten, die die Verheißungen nicht empfangen hatten; jedoch legt er Grundsätze nieder, die auf jene Stellung angewandt werden können, und an einer oder zwei Stellen lässt er für diese letzte Segnung des Volkes einen Platz offen und musste ihn offen lassen.

Der Römerbrief kann in der unmittelbaren Belehrung, die er gibt, diesen Platz der dem jüdischen Volke eigentümlichen Segnungen nicht einräumen. Von seinem Gesichtspunkt aus sind alle ohne Unterschied Sünder, und alle, die in Christo sind, sind miteinander gerechtfertigt vor Gott im Himmel. Noch weniger konnte in dem Epheserbrief bei dem Gegenstand, den dieser im Auge hat, von einer künftigen Segnung des Volkes Gottes auf Erden die Rede sein. Dieser Brief betrachtet die Christen nur als vereinigt mit ihrem himmlischen Haupte, als Seinen Leib oder als die Behausung Gottes auf der Erde durch den Heiligen Geist.

An der Stelle, welche die Vereinbarkeit dieser Errettung (die, weil sie von Gott war, ohne Unterschied alle umfasst) mit der Treue Gottes bezüglich Seiner dem Volke gemachten Verheißungen zeigt, berührt der Römerbrief (Rö 11) den in Rede stehenden Gegenstand sogar noch bestimmter als der Hebräerbrief. Er zeigt uns, dass Israel (obgleich in einer anderen Weise als früher) in der Reihe der Erben der Verheißung seinen Platz wieder einnehmen wird - einen Platz, der durch ihre Sünde eine Zeitlang teilweise leer gelassen war, um auf dem Grundsatz des Glaubens den Heiden den Eintritt in jene gesegnete Reihenfolge zu gestatten. Der Zweck der beiden angeführten Briefe ist aber der, den Gläubigen gänzlich von der Erde zu trennen und ihn in religiöser Hinsicht in Verbindung mit dem Himmel zu bringen: der Römerbrief mit Rücksicht auf seine persönliche Darstellung vor Gott mittelst der Vergebung und der göttlichen Gerechtigkeit; der Hebräerbrief mit Rücksicht auf die Mittel, die Gott angeordnet hat, damit der Gläubige in seinem Wandel hienieden seine gegenwärtigen Beziehungen zu dem Himmel aufrecht halten und seine tägliche Verbindung mit Gott in ihrer Unversehrtheit bewahrt finden möge. Ich sage: bewahrt, denn diese Bewahrung ist in der Tat der Hauptgegenstand dieses Briefes [1]. Es muss aber hinzugefügt werden, dass die Beziehungen des Gläubigen zu Gott auf diesem Boden errichtet sind durch göttliche Offenbarungen, die den Willen Gottes sowie die Bedingungen mitteilen, unter denen es Ihm gefällt, mit Seinem Volke in Verbindung zu stehen.

Wir müssen auch beachten, dass in dem Hebräerbrief - obwohl die Beziehungen des Volkes zu Gott auf einem neuen Boden, gegründet auf die himmlische Stellung des Mittlers, errichtet sind - diese Beziehungen als schon vorhanden betrachtet werden. Gott hat mit einem Volk zu tun, das Ihm schon bekannt ist. Er wendet Sich an Personen, die mit Ihm in Verbindung stehen und die eine lange Zeit hindurch die Stellung eines Volkes, das Gott für Sich aus der Welt herausgenommen, innegehabt hatten. Wir haben hier nicht, wie im Römerbrief, Sünder ohne Gesetz und Übertreter des Gesetzes, zwischen denen kein Unterschied ist, weil alle gleicherweise „die Herrlichkeit Gottes nicht erreichen“ und, die einen wie die anderen, „Kinder des Zorns sind“; noch haben wir, wie im Epheserbrief, eine ganz neue Schöpfung, die bis dahin unbekannt war. Die Leute, an welche dieser Brief sich richtet, bedurften „etwas Besseres“, aber dieses Bedürfnis war vorhanden, weil sie in Verbindung mit Gott standen, und weil die Bedingungen ihrer Beziehung zu Ihm „nichts zur Vollkommenheit brachten“. Was sie besaßen, waren in Wirklichkeit nur Zeichen und Bilder; dennoch stand das Volk, ich wiederhole es, in Verbindung mit Gott. Viele von ihnen mochten das neue System der Segnung und Gnade von sich weisen und waren infolgedessen verloren, aber das Band zwischen dem Volke und Gott wird als vorhanden betrachtet, nur dass man, da der Messias geoffenbart worden war, unter jenem Volke nur dann einen Platz haben konnte, wenn man Ihn anerkannte.

Es ist zum Verständnis unseres Briefes sehr wichtig, diesen Punkt zu erfassen, nämlich dass er an Hebräer gerichtet ist, und zwar aufgrund einer Beziehung, die noch bestand [2], obwohl diese nur insoweit ihre Kraft behielt, als der Messias anerkannt wurde, der der Eckstein dieser Beziehung war. Daher verbinden die ersten Worte des Briefes den gegenwärtigen Zustand derer, an die er gerichtet ist, mit früheren Offenbarungen, anstatt jede Verbindung abzubrechen und eine neue, bis dahin nicht geoffenbarte Sache einzuführen.

Einige Bemerkungen über die Form des Briefes werden uns behilflich sein, ihn besser zu verstehen. Er nennt nicht den Namen seines Verfassers. Die Ursache davon ist rührend und beachtenswert: der Herr Selbst war nach diesem Brief der Apostel Israels (Heb 3,1). Die Apostel, die Er sandte, wurden nur benutzt, um Seine Worte durch Überlieferung an andere zu bestätigen (Heb 2,3), indem Gott Selbst ihr Zeugnis durch wunderbare Gaben bekräftigte (V. 4). Dies lässt uns auch verstehen, dass, obgleich der Herr als Priester im Himmel ist, um dort Sein Priestertum auszuüben und um die Verbindung des Volkes mit Gott auf einer neuen Grundlage zu errichten, der Verkehr Gottes mit Seinem Volke vermittelst des Messias schon begonnen hatte, als Jesus auf der Erde in ihrer Mitte lebte. Folglich war der Charakter ihrer Beziehung zu Gott nicht etwa eine Vereinigung mit Christo im Himmel, sondern nur eine Beziehung zu Gott aufgrund göttlicher Mitteilungen und des Dienstes eines Mittlers bei Gott.

Weiter ist dieser Brief eher ein Vortrag oder eine Abhandlung, als ein Brief, der in der Ausübung des apostolischen Berufs an Heilige gerichtet ist, mit denen der Schreiber persönlich in Verbindung stand. Der Verfasser stellt sich weit mehr auf den Platz eines Lehrers als auf den eines Apostels. Er redet ohne Zweifel von der Höhe der himmlischen Berufung herab, aber in Verbindung mit der gegenwärtigen Stellung des jüdischen Volkes. Dessen ungeachtet geschah es zu dem Zweck, um die Gläubigen schließlich verstehen zu lassen, dass sie jene Stellung aufgeben mussten. Die Zeit des Gerichts über das Volk nahte heran, und in dieser Beziehung war die Zerstörung Jerusalems von großer Bedeutung, weil sie jede äußere Verbindung zwischen Gott und dem jüdischen Volke endgültig abbrach. Von da an gibt es weder Altar noch Opfer, weder Priester noch Heiligtum. Jedes Band ist durch das Gericht abgebrochen worden und bleibt abgebrochen, bis es wieder angeknüpft werden wird der Gnade gemäß unter dem neuen Bunde.

Ferner wird man in diesem Brief mehr Gegensätze als Vergleichungen finden. Der Vorhang wird verglichen (Heb 10,20), aber während früher der Vorhang den Weg ins Heiligtum verschloss, führt jetzt ein neuer und lebendiger Weg in dasselbe ein. Es gab ein Opfer; aber während es einstmals wiederholt werden musste, um anzuzeigen, dass die Sünden noch vorhanden waren, haben wir jetzt ein Opfer, das ein für allemal dargebracht ist, so dass keine Erinnerung an die Sünden mehr da ist. Geradeso verhält es sich mit jeder wichtigen Einzelheit.

Der Schreiber dieses Briefes (Paulus, wie ich nicht bezweifle, doch ist das von geringer Wichtigkeit) gebraucht andere Beweggründe, als den des herannahenden Gerichts, um die gläubigen Juden zu veranlassen, ihre jüdischen Beziehungen aufzugeben. Doch sucht er sie zu bewegen, diesen letzten Schritt zu tun; und das Gericht war nahe. Bis jetzt hatten sie das Christentum mit dem Judentum verbunden; es gab Tausende von Christen, die sehr für das Gesetz eiferten. Gott aber war im Begriff, dieses System ganz und gar zu zerstören. Es war in der Tat schon gerichtet durch die Verwerfung Christi seitens der Juden und dadurch, dass sie dem Zeugnis des Heiligen Geistes widerstrebten. Unser Brief fordert die Gläubigen auf, gänzlich aus diesem System hinauszugehen und des Herrn Schmach zu tragen, indem er ihnen eine neue Grundlage für ihre Beziehungen zu Gott in der Person eines Hohenpriesters, der in den Himmeln ist, vorstellt. Zugleich verbindet er - durch die Vermittlung Christi, des Sohnes Gottes, der während Seines Lebens auf der Erde redete, obgleich Er jetzt vom Himmel her redet - alles, was er sagt, mit dem Zeugnis Gottes durch die Propheten. So ist die neue Stellung klar dargestellt, aber zugleich als eine Fortsetzung der früheren; und wir haben mittels des neuen Bundes auch einen Schimmer von Zusammenhang mit dem kommenden Zeitalter - einen Faden, durch den ein anderer Zustand der Dinge, der tausendjährige Zustand, mit der Gesamtheit der Wege Gottes bezüglich des Volkes in Verbindung steht. Doch ist das, was in dem Briefe gelehrt und enthüllt wird, die Stellung von Gläubigen (des Volkes), gebildet durch die Offenbarung eines himmlischen Christus. Von Ihm hing ihre ganze Verbindung mit Gott ab. Sie mussten aus dem Lager hinausgehen, und zwar deshalb, weil Jesus, um das Volk mit Seinem eigenen Blute zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten hatte. Denn hier gibt es keine bleibende Stadt, wir suchen die zukünftige. Der Schreiber nimmt seinen Platz unter dem Überrest des Volkes ein, als einer von ihnen. Er lehrt mit dem vollen Licht des Heiligen Geistes, aber er wendet sich nicht an die Hebräer als ein zu ihnen gesandter Apostel, mit der apostolischen Autorität, die eine solche Sendung ihm über sie gegeben haben würde. Wenn wir dies sagen, reden wir selbstverständlich von dem Verhältnis des Schreibers zu denen, an die er schreibt, nicht aber von der göttlichen Eingebung des Geschriebenen.

Indem der Brief das Mitgefühl Christi und Seine Leiden enthüllt, um zu zeigen, dass Er fähig ist, mit denen, die leiden und versucht werden, Mitleid zu haben, spricht er weder von Seiner Erniedrigung noch von der Schmach des Kreuzes, bis ganz am Schluss, wo (nachdem Seine Herrlichkeit dargestellt ist) der Schreiber die Juden auffordert, Ihm zu folgen und Seine Schmach zu tragen. Die Herrlichkeit der Person des Messias, Sein Mitgefühl, Seine himmlische Herrlichkeit werden hervorgehoben, um den wankenden Glauben der jüdischen Christen zu stärken und sie in ihrer christlichen Stellung zu befestigen, damit sie die letztere in ihrem wahren Charakter betrachten und selbst, mit dem Himmel verbunden und in ihrer himmlischen Berufung befestigt, lernen möchten, das Kreuz zu tragen, sich von der Religion des Fleisches zu trennen und nicht zu einem Judentum zurückzukehren, das dem Verschwinden nahe war.

Wir müssen daher in diesem Brief nicht die Lehre von einer neuen Natur suchen, nicht ein Nahen zu Gott im Allerheiligsten, was im Judentum unmöglich war, noch auch eine Offenbarung des Vaters oder eine Vereinigung mit Christo droben, sondern den Charakter der Beziehungen zu Gott, die aufgrund der Offenbarung des Messias in der Stellung, die dieser droben eingenommen hatte, gebildet waren. Der Schreiber spricht zu Personen, die mit den Vorrechten der Väter vertraut waren.

Gott hatte zu verschiedenen Zeiten und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet durch die Propheten, und jetzt, am Ende dieser Tage, das will sagen, am Ende der Tage der israelitischen Haushaltung, während welcher das Gesetz hätte in Kraft sein sollen, am Ende der Zeiten, in denen Gott Seine Beziehungen zu Israel aufrecht hielt (und zwar Seine Beziehungen zu einem ungehorsamen Volke vermittelst der Propheten) - am Ende dieser Tage hatte Gott geredet in der Person des Sohnes. Hier ist kein Bruch, um ein ganz und gar neues System zu beginnen. Der Gott, der zuvor durch die Propheten geredet hatte, fuhr jetzt fort, in Christo zu reden. Er redete nicht nur, indem Er heilige Männer inspirierte (wie das früher geschehen war), damit sie Israel zum Gesetz zurückrufen und die Ankunft des Messias ankündigen sollten, sondern Er Selbst hatte jetzt geredet als Sohn, „im Sohne“. Wir sehen sofort, dass der Schreiber die durch Jesum geschehene Offenbarung der Gedanken Gottes mit den früheren Worten verbindet, die durch die Propheten an Israel gerichtet worden waren [3]. Gott hat zu uns geredet, sagt er, Sich mit dem Volk Gottes einsmachend, wie Er zu unseren Vätern durch die Propheten geredet hat.

Der Messias hatte geredet, der Sohn, von dem die Schriften schon gezeugt hatten. Das gibt Veranlassung, die Herrlichkeit dieses Messias-Jesus hinsichtlich Seiner Person und der Stellung, die Er eingenommen hat, nach den Schriften darzulegen. Dabei müssen wir stets daran erinnern, dass es der Messias ist, von dem der Schreiber spricht, Er, der einmal auf der Erde geredet hat. Er macht Seine göttliche Herrlichkeit bekannt, aber es ist die Herrlichkeit Dessen, der geredet hat - die Herrlichkeit dieses Sohnes, der nach den dem Volke Israel gemachten Verheißungen erschienen war. Diese Herrlichkeit ist eine zwiefache und steht in Verbindung mit dem zwiefachen Dienst Christi. Da ist zuerst die göttliche Herrlichkeit der Person des Messias, des Sohnes Gottes, und mit dieser Herrlichkeit ist die feierliche Autorität Seines Wortes verbunden. Dann haben wir die Herrlichkeit, mit der Seine Menschheit nach den Ratschlüssen Gottes bekleidet ist, die Herrlichkeit des Sohnes des Menschen - eine Herrlichkeit, die verbunden ist mit Seinen Leiden während Seines Wandels hienieden, mit Leiden, die Ihn passend machten für die Ausübung eines barmherzigen und einsichtsvollen Priestertums hinsichtlich der Bedürfnisse und Versuchungen der Seinigen.

Der Inhalt der beiden ersten Kapitel bildet die Grundlage der ganzen Lehre unseres Briefes. In Heb 1 finden wir die göttliche Herrlichkeit der Person des Messias; in Heb 2,1-4  (wo dieser Gegenstand fortgesetzt wird) die Autorität Seines Wortes, und in den Versen Heb 2,5-16 Seine herrliche Menschheit. Als Mensch ist Ihm alles unterworfen. Dessen ungeachtet nahm Er vor Seiner Verherrlichung teil an all den Leiden und Versuchungen, denen die Heiligen, deren Natur Er angenommen hatte, unterworfen sind. Mit dieser Herrlichkeit ist Sein Priestertum verbunden. Er ist fähig, denen, die versucht werden, wirksame Hilfe zu leisten, „denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden“. Daher ist Er der Apostel und Hohepriester des „berufenen“ Volkes.

Mit dieser zwiefachen Herrlichkeit ist noch eine andere verbunden. Er ist als Sohn Haupt über das Haus Gottes, indem Er diese Autorität als Derjenige besitzt, der alle Dinge erschaffen hat, gleichwie Mose als Diener Autorität besaß in dem Hause Gottes auf der Erde. Die Gläubigen nun, an die der inspirierte Schreiber sich richtete, waren dieses Haus, wenigstens wenn sie das Bekenntnis Seines Namens bis ans Ende festhielten; denn die besondere Gefahr der bekehrten Hebräer bestand darin, ihr Vertrauen zu verlieren, weil von einer Erfüllung der Verheißungen gar nichts zu sehen war. Deshalb folgen Ermahnungen (Heb 3,7 - 4,13), die sich auf die Stimme des Herrn beziehen, durch welche das Wort Gottes in die Mitte des Volkes getragen wird, damit sie ihre Herzen nicht verhärten möchten.

Von Heb 4,14 an wird das Priestertum behandelt, was zu dem Werte des Opfers Christi leitet. Aber es berührt auch im Vorbeigehen die zwei Bündnisse und besteht auf der Veränderung des Gesetzes, die ganz notwendig auf die Veränderung des Priestertums folgen musste. Dann haben wir den Wert des Opfers Christi im Gegensatz zu den Bildern, die den Alten Bund begleitet hatten, auf welche Bilder sowohl, wie auf das Blut, das in ihm vergossen wurde, der Bund selbst gegründet war. Diese Belehrung über das Priestertum geht bis zum Ende des 18. Verses von Kapitel 10. Die auf diese Belehrung gegründeten Ermahnungen führen den Grundsatz des Ausharrens im Glauben ein, worauf dann in Heb 11 die ganze Wolke von Zeugen vor unseren Blicken vorüberzieht, die durch das Beispiel Christi selbst gekrönt wird, der die ganze Laufbahn des Glaubens trotz aller Hindernisse vollendet hat, und der uns zeigt, wo dieser leidensvolle, aber herrliche Pfad endet (Heb 12,2).

Mit Heb 12,3 geht der Apostel dann mehr auf die Prüfungen ein, die auf dem Pfade des Glaubens gefunden werden, und gibt die feierlichsten Warnungen hinsichtlich der Gefahr derer, die sich zurückziehen, zugleich aber auch die köstlichsten Ermunterungen für die darin Ausharrenden, indem er die Beziehungen vorstellt, in die wir durch die Gnade gebracht sind. Schließlich richtet er in Heb 13  an die gläubigen Hebräer Ermahnungen über verschiedene Einzelheiten und ermuntert sie besonders, die christliche Stellung unter dem Kreuze ohne Rückhalt einzunehmen, indem er auf die Tatsache Nachdruck legt, dass die Christen allein die wahre Anbetung Gottes haben und dass jene, die im Judentum beharren wollten, kein Recht hätten, an diesem Gottesdienst teilzunehmen. Mit einem Wort, er wünscht, dass sie sich endgültig von einem schon gerichteten Judentum trennen und die himmlische Berufung ergreifen möchten, indem sie Sein Kreuz hienieden trügen. Es handelt sich jetzt um eine himmlische Berufung, und der Pfad war ein Pfad des Glaubens.

Das ist der Hauptinhalt unseres Briefes. Wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der Kapitel im Einzelnen.

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Fußnoten:

[1] Man wird finden, dass im Hebräerbrief die Ausübung des himmlischen Priestertums nicht auf ein Fallen in die Sünde angewandt wird. Es wird ausgeübt, „auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe“ (Heb 4, 16). Der Gegenstand dieses Briefes ist: Zugang zu Gott, indem wir den Hohenpriester in der Höhe haben, und dies zu aller Zeit. Das Gewissen ist in Betreff der Zurechnung der Sünde immer vollkommen (Heb 9 und Heb 10), und in diesem Bewusstsein nahen wir Gott. In dem ersten Briefe des Johannes, in welchem von Gemeinschaft die Rede ist, die durch die Sünde unterbrochen wird, haben wir einen Sachwalter bei dem Vater, wenn jemand gesündigt hat. Auch diese Sachwalterschaft ist auf die vollkommene Gerechtigkeit und Sühnung in Christo gegründet. Das Priestertum Christi ermöglicht eine vollkommene himmlische Stellung vor Gott bei einem schwachen, dem Fehlen stets unterworfenen Zustand auf der Erde, und gibt Trost und Abhängigkeit auf dem Pfade durch die Wüste.

[2] Christus heiligt das Volk durch Sein eignes Blut. Sie achteten das Blut des Bundes, durch das sie geheiligt waren, für unheilig. Im Hebräerbrief ist von keiner inneren, heiligenden Wirksamkeit des Geistes die Rede, obwohl wir Ermahnungen, der Heiligkeit nachzujagen, in ihm finden.

[3] Wir werden sehen, dass der Schreiber des Briefes, indem er von Anfang an zeigt, dass der Gegenstand seiner Abhandlung Sich zur Rechten Gottes gesetzt hat, auch von den Mitteilungen des Herrn während Seines Aufenthaltes hienieden spricht. Doch auch dann geschieht es, um Ihn, im Gegensatz zu Mose und den Engeln, als weit vortrefflicher darzustellen. Alles bezweckt die Befreiung der gläubigen Juden vom Judentum.


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