Ich will angenehme Gefühle

Mag sein, dass Sie sich schon einmal gefragt haben, warum es hier auf Erden so wenige „Freuden“ und so wenige angenehme Dinge gibt. Manchmal werfen wir Gott sogar vor, dass er für uns nicht mehr von jenen Dingen geschaffen hat, die uns Vergnügen bereiten. Ich habe mir zu diesem Thema ein paar Gedanken gemacht, und die möchte ich Ihnen nicht vorenthalten...


Der Psalmist (Psalmen 16,11) sagt über Gott: Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!


Gott ist wirklich gut, er bietet uns Liebe, Freude und Ruhe.

Galater 5,22-23 (SCHL): Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.

Johannes 15,11 (SCHL): Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.

Johannes 16,24 (SCHL): Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!


Wir können Freude in Fülle haben. Einen diesbezüglichen Automatismus aber gibt es nicht. Einerseits haben wir es hier mit der Arbeit des Heiligen Geistes in unserem Leben zu tun (die Frucht des Geistes Gottes), und andererseits ist es auch eine Frage unserer Erkenntnis und unseres Denkens. Vereinfacht gesagt: „Wenn Sie nicht wissen, dass Sie Grund zur Freude haben, werden Sie sich wahrscheinlich auch nicht freuen.“


Wir alle lieben angenehme Gefühle, und – von ein paar Masochisten abgesehen – hassen wir den Schmerz. Ja, wir sind nicht einmal bereit, nur wegen des Versprechens von Freude und Ruhe unsere Haltungen und unser Leben zu verändern, wir wollen Spaß, und zwar „hier und jetzt“. Wir wollen nicht nur irgendeine „stille“ Freude, wir wollen intensive Freuden- und Glücksgefühle. Am liebsten würden wir in einem Meer von angenehmen Gefühlen schwimmen. Warum also kann es bitteschön nicht mehr von diesen Gefühlen geben? Wo liegt das Problem?


Dafür gibt es zwei Hauptgründe – erstmal wir selbst, und dann der Satan und seine Engel. Unser Problem ließe es sich in etwa so beschreiben: In der Regel ist es so, dass wir, sobald wir unsere Spaß- und Freudenquellen gefunden und angezapft haben, Gott sofort vergessen. Und das Problem mit Satan ist nun, dass er versucht, aus jeder angenehmen Sache für uns eine Falle zu basteln. Es tut mir leid, aber ich glaube, dass Gott uns gar nicht mehr Genüsse geben kann, weil wir das einfach nicht ertragen würden.


Aus jedem unserer angenehmen Gefühle versucht Satan zu profitieren und uns die Hölle schon hier auf Erden zu bereiten. All die angenehmen Gefühle von Glück, Liebe und Verliebtheit, all die angenehmen Gefühle, die sich aus Alkohol, Sex, Drogen, Adrenalin, gutem Essen speisen, all das ist für den Bösen eine gute Gelegenheit, uns um unsere Freiheit, ja sogar um unser Leben zu bringen.


Wie viele Menschen kommen wegen des aufregenden Adrenalin-Kitzels bei gefährlichen Fahrmanövern mit dem Auto oder auf dem Motorrad ums Leben? Wie viele von ihnen bezahlen gefährliche Klettertouren mit ihrem Leben? Wie viele Menschen zerstören ihr Leben auf der Jagd nach veränderten Bewusstseinszuständen durch Alkohol oder andere Drogen? Wie viele Ehen gehen kaputt, weil einer der Partner einfach noch einmal das Gefühl des Verliebtseins auskosten möchte? Wie viele Ehen und Menschenleben kostet die Gier nach sexueller Befriedigung? Für wie viele Menschen sind die Gefühle, die ihnen gutes Essen bereitet, wichtiger als ihre Gesundheit, ja als ihr eigenes Leben?


Verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Angenehmer Gefühle willen sind wir oft bereit, auf was auch immer zu verzichten. Es gibt Dinge, die so verführerisch und stark auf uns wirken, dass sie uns buchstäblich abhängig machen. Es wäre völlig verfehlt, Gott vorzuwerfen, dass er uns zu wenig von diesen angenehmen Gefühlen geschenkt hat, denn wir haben schon genug damit zu tun, mit den vorhandenen klarzukommen…

 
Libor Diviš

 

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