1 Pavel a Silván a Timoteus církvi Tessalonicenské v Bohu Otci našem a Pánu Ježíši Kristu:
2 Milost vám a pokoj od Boha Otce našeho a Pána Jezukrista.
3 Povinniť jsme díky činiti Bohu vždycky z vás, bratří, tak jakž hodné jest, proto že velmi roste víra vaše, a rozmáhá se láska jednoho každého z vás, všechněch k sobě vespolek,
4 Tak že my se vámi v zbořích Božích chlubíme, vaší trpělivostí a věrou ve všech protivenstvích vašich a ssouženích, kteráž snášíte.
5 A tať jsou zjevný důvod spravedlivého soudu Božího, abyste tak za hodné jmíni byli království Božího, pro něž i trpíte,
6 Poněvadž spravedlivé jest u Boha, aby zase odplaceno bylo těm, kteříž vás ssužují, ssoužením,
7 Vám pak, kteříž úzkost trpíte, odpočinutím s námi, při zjevení Pána Ježíše s nebe s anděly moci jeho,
8 V plameni ohně, kterýž pomstu uvede na ty, ješto neznají Boha, a neposlouchají evangelium Pána našeho Jezukrista.
9 Kteříž pomstu ponesou, věčné zahynutí, od tváři Páně a od slávy moci jeho,
10 Když přijde, aby oslaven byl v svatých, a předivný ukázal se ve všech věřících, (nebo uvěřeno jest svědectví našemu u vás), v onen den.
11 Pročež i modlíme se vždycky za vás, aby vás hodné učiniti ráčil povolání toho Bůh náš, a vyplnil všecku dobře libou vůli dobrotivosti, i skutek víry mocně,
12 Aby oslaveno bylo jméno Pána našeho Jezukrista v vás, a vy v něm, podlé milosti Boha našeho, a Pána Jezukrista.
Carl Heinrich Riegers - Comments (GER)(1-5) - Dieser zweite Brief ist bald nach dem ersten geschrieben, da Silas und Timotheus noch bei Paulo zu Korinth waren, woselbst sie ihn nach ihrer Wiederkunft aus Macedonien antrafen, und durch ihre guten Nachrichten von Thessalonich zu dem ersten Brief veranlaten (Apg. 18, 5). Dergleichen Arbeiter aber blieben nie zu lange bei einander, sondern verteilten sich insgemein zum Dienst des Evangelii wieder in unterschiedliche Gegenden. Die Absicht des Briefs ist, seinen zuerst mdndlich, und dann im vorigen Brief auch schriftlich getanen Vortrag noch einmal zu versiegeln (Kap. 2, 15), und einige ihnen besonders ntige Stucke teils besser zu erlutern, teils nachdrecklicher einzuschrfen. Die Einteilung kann man nach der - schon mit den Kapiteln getroffenen Abteilung unter drei Haupst cke bringen, nmlich: <ol type=I> Dankbare Freude kber der Thessalonicher zunehmenden Stand und Wachstum in der Gnade mit angehngtem Wunsch (Kap. 1). Lehrreicher Unterricht von der Zukunft unseres HErrn JEsu Christi, und was noch vor derselben hergehen werde, samt dem, was er in diesem Betracht frr die Thessalonicher zu hoffen und zu bitten ntig fand (Kap. 2). Ermahnungen und Warnungen, die aus dem Bisherigen fliegen, und sich auf die besonderen Umstnde und Versuchungen der Thessalonicher beziehen (Kap. 3).
(1-5) - Ist als ein denkwdrdiger Ausflu eines getrosten Herzens und aufgetanenen Mundes anzusehen, wenn man beim Wachen rber die Seelen und bei der bevorstehenden Rechenschaft darber sein Amt doch mit Freuden tun kann. Es ist kein wackerer Vorsteher, der sich nicht entweder freut oder seufzt, oder Beides neben einander durch seine Seele gehend erfghrt. Kann sich dein Lehrer nicht ber dich freuen, so hast du vermutlich auch nicht Grund, dich hber dich selbst zu freuen. Kannst du dich noch nicht freuen ber dich, so seufze, bis du dich freuen kannst. Schon 1.Thess. 1, 3 war ihm das Werk des Glaubens, die Arbeit der Liebe, die Geduld der Hoffnung ein frmhliches Augenmerk bei den Thessalonichern; und zu erstatten was am Glauben mangelt (1.Thess. 3, 10 ; 4, 10), zum Vlligerwerden in der Liebe sie zu ermahnen, und das besorgte Weichwerden unter den Tr3bsalen zu verhten (1.Thess. 3, 3) war sein erster Brief eingerichtet. Mithin konnte er das jetzt gepriesene Wachstum ihres guten Zustandes als eine eigentliche Frucht seiner Ermahnungen und Ftrbitte ansehen. - Von ihren erduldeten Verfolgungen und Trbsalen ist auch schon Vieles vorgekommen (1.Thess. 1, 6 ; 3, 4+5). Diese betrafen sie freilich ber ihrem - zum Evangelio, zum Ruf in das Reich GOttes, gegebenen Glauben. Wenn sie das h tten wollen aufgeben, wenn sie von dem lebendigen und wahren GOtt wieder zu den Abgttern h tten umkehren, wenn sie die Zukunft des HErrn JEsu und ihre Bereitschaft darauf durch Wandeln in der Finsternis wieder htten verleugnen wollen, da hbtten sie solcher Leiden berhoben bleiben k nnen. Aus diesen Leiden aber sollten sie ein Anzeigen nehmen, da GOtt recht richten werde. Das ist schon der - von Salomo angegebene Vorteil; da sprach ich, GOtt mus richten. Aus allem Bsen um dich herum nimm eine Anmahnung an GOttes unfehlbares Richten. Und damit l t sich auch alles drgernis an der niedrigen, verschmhten, verlcsterten Gestalt der Christen berwinden. Es muu so sein, zum Anzeigen, da jetzt noch nicht die rechte Seite heraus sieht, sondern nur ein wenig durchscheint, aber villig herausgekehrt wird, wenn GOtt das Verborgene der Menschen richten wird. Zum Reich GOttes wird man wrdig unter dem Leiden, nicht als ob man dasselbe durch Leiden verdienen krnnte. Denn da ist freilich unsere Trbsal nicht wert der Herrlichkeit, die an uns soll offenbart werden (R$m. 8, 18). GOttes Erbarmen in Christo macht uns allein tchtig zu diesem Erbteil (Kol. 1, 12). Aber GOttes Rat und Ordnung ist es, der Menschen inneren Gehalt und Wert daran zu pr<fen, wie sie im Feuer der Trbsal bestehen, und ob eine eberwiegende Lust zum Unsichtbaren und Ewigen oder ein unauslschlicher Hang zur Eitelkeit in ihnen ist. Auch erfordert es das Recht GOttes so, dan die Erben seines Reichs die Anklage ihres Feindes, der sie gern als Liebhaber ihres eigenen Lebens belangen mchte, damit zureckzutreiben, und sich ein Zeugnis erwerben mssen, da sie ihr Leben nicht lieb haben bis in den Tod (Offb. 12, 11). Die Welt macht freilich ganz andere berschriften ber der Christen Kreuz; da leiden sie als beltiter, als Eigensinnige, als unbotmige Leute; aber GOttes Zeugnis im guten Gewissen leuchtet durch diese Schmach hindurch, und heit sie hapfen (Luk. 6, 23), frhlich sein (1.Petr. 4, 13), sich r hmen der Trbsalen (R m. 5, 3), weil sie ber dem Reich GOttes leiden.
(6-12) - Der Apostel hmlt ihnen zur Strkung in der Geduld vor, was ein Tag hereinbringen, und welch groren Unterschied derselbe zwischen ihnen und ihren bisherigen Verfolgern machen werde; zeigt ihnen auch mit seinem Vorgang und Beispiel, wie man diese krftigen Wahrheiten ins Herz hinein beten, und damit zur guten Frucht bewahren misse. Der Mensch meint freilich in vielen Stcken, GOtt werde sein, gleich wie er. Ja Mancher geht in seiner Blindheit gar so weit, dai er meint, er tue GOtt einen Dienst daran, wenn er Anderen Trbsal anlegt; aber es wird ihm nicht nach seiner eigenliebigen Meinung vergolten werden, sondern nach dem, was bei GOtt recht ist. Jeder Abel hat seinen Kain, jeder Isaak seinen Ismael, jeder Jakob seinen Esau, der ihm Trabsal anlegt. - Durch das Evangelium ist man eigentlich zum herrlichen Eigentum unseres HErrn JEsu Christi berufen (Kap. 2, 14), aber davon ist Trbsal leiden unzertrennlich. Mitgenosse sein an der Tr bsal, am Knigreich und an der Geduld JEsu, macht eben immer noch unsern ganzen Christenlauf aus. Aber es ist auch ein Kommen aus der groeen Trbsal gesetzt, es ist noch eine Ruhe, eine herrliche Freiheit der Kinder GOttes vorhanden. Diese erreichen die Geister der vollendeten Gerechten gleich beim Abscheiden, da sie bei Christo sind. Die gesamte Menge der Kinder GOttes aber geht in ihre herrliche Freiheit bei der Offenbarung des HErrn JEsu vom Himmel ein, die auch durch das Gefolge der Engel wird ansehlich gemacht werden (Matth. 25, 31). Alsdann werden auch die, so GOtt nicht erkennen, und alle dazu leitende Wahrheit GOttes in Ungerechtigkeit aufgehalten haben, ja auch solche, die zwar sagten: sie kennen GOtt, aber mit den Werken Ihn verleugnet haben, und die dem Evangelium des seligen GOttes sich nicht mit ihrem Herzen und Gewissen bergeben haben, dan GOttes Beruf und Wohlgefallen an ihnen konnte ausgefhrt werden, vor das Angesicht des HErrn gestellt, und von demselben ihnen ihre Strafe, die wohlverdiente Pein und Verderben zuerkannt werden; ja das Offenbarwerden vor Ihm und ihr Unvermngen, vor seiner herrlichen Macht zu stehen, wird ihnen schon so unertrglich als die Strafe selbst sein, wie der Prozee und Gerichtstag oft empfindlicher ist, als die Strafe selbst. Im Gegenteil werden mit dem HErrn auch seine Heiligen und Glubigen offenbar werden, davon der HErr viel Ehre und Anbetung mber die wunderbare Ausfhrung seines Rats haben wird. Schon jetzt kann man Manches daran lernen, wie wunderbar GOtt seine Heiligen fehrt; noch vielmehr aber, wenn das ganze Werk wird ausgefhrt sein. Mit was fir Ausbrchen und Folgen Das begleitet sein wird, davon hat man schon in vorigen Zeiten ernsthafte Vorstellungen gehabt. Wohl dem, bei dem das Zeugnis von jenem Tag so viel ausrichtet, dag die hierin vorgehaltenen Hoffnung ihn zu so viel Verleugnung des Irdischen und bernahme der Trhbsalen willig macht, und er am Ende Alles so finden wird, wie er auf das Zeugnis des Worts geglaubt hat. Aber durch das Gebet mssen alle solche Wahrheiten zum Untersichwurzeln im Herzen gebracht werden. Durch vieles Reden und Feiltragen unter den Menschen schwecht man sich eher daran, und wird ber eine Weile wieder an dem groLen Unterschied, den GOtt machen werde, verzagt. Im Beten darber wird das Herz fest. Das, was uns GOtt in unserer Erwthlung zugedacht, in unserem Beruf vorgehalten hat, enthlt alles Wohlgefallen seiner Gite; und unter unserer Frderung und Vollendung wird Alles an uns erf llt, und daraus der Name unseres HErrn JEsu Christi, und dessen Kraft erkannt, und wir lernen das auch fr unsern einig bleibenden Ruhm und geltige Ehre achten, was Er aus uns macht zum Lobe seiner herrlichen Gnade. Nach der Gnade unseres GOttes ist es uns zugedacht und angetragen, und nach der Gnade unseres HErrn JEsu Christi bleibt dies Werk bei seiner spt und frnhe an uns verwandten Mhe nicht liegen, sondern gedeiht zu seiner herrlichen Vollendung.